A3 nach Vollsperrung wieder freiSchwerer Unfall mit zwei Toten bei Königswinter

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Einsatzkräfte am Unfallort auf der A3

Königswinter-Thomasberg – Bei einem schrecklichen Unfall auf der Autobahn 3 sind am Samstagabend zwei Menschen ums Leben gekommen, darüber hinaus starb ein Hund. Der Frontalzusammenstoß in Höhe von Thomasberg war durch einen Geisterfahrer verursacht worden. Der 73 Jahre alte Mann war mit einem VW Polo nach ersten Erkenntnissen der Polizei gegen 19.45 Uhr an der Tank- und Rastanlage Sülztal entgegen der Fahrtrichtung auf die Fahrbahn aufgefahren, die nach Köln führt.

Etwa 18 Kilometer weit kam er, bevor er kurz vor 20 Uhr mit einem Mercedes E-Klasse-Kombi kollidierte, an dessen Steuer eine 78 Jahre alte Frau saß. Durch die ungeheure Wucht des Aufpralls wurde der Motorblock aus dem Kleinwagen gerissen, der in die Höhe katapultiert wurde und sich über die Mittelschutzplanke auf die Gegenfahrbahn überschlug. Dort blieb er völlig demoliert auf dem Dach liegen. Der Fahrer wurde, so die Polizei, herausgeschleudert.

Streifenwagenbesatzung war Zeuge des Crash

Das andere Fahrzeug rutschte noch etliche Meter weiter und ging in Flammen auf. Ersthelfer versuchte noch, die Fahrerin herauszuziehen. Doch sie war eingeklemmt und wahrscheinlich so schwer verletzt, dass sie bereits tot war. Verzweifelt versuchten die couragierten Zeugen, das Feuer mit Pulverlöscher zu bekämpfen allerdings vergeblich. Eine Streifenwagenbesatzung war Zeuge des Crash. Sie hatten sich auf der Strecke Richtung Süden neben den Falschfahrer gesetzt und hatten noch vergeblich  versucht, durch Zeichen Kontakt mit ihm aufzunehmen.

A3-Unfall-Falschfahrer

Ein Auto ging in Flammen auf und brannte aus.

Weil zunächst nicht klar war, wie viele Menschen betroffen waren, wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Königswinter und Sankt Augustin alarmiert. Außerdem wurde ein so genannter Manv ausgelöst, ein Massenanfall von Verletzten. Mehrere Rettungswagen und Notärzte eilten zu der Unfallstelle, auch der Rettungshubschrauber Christoph Rheinland landete auf der Autobahn. Doch die Notärzte konnten nur noch den Tod der beiden Opfer feststellen. Wehrleute konnten das brennende Auto mit Schaum schnell löschen. Die A 3 musste in beide Richtungen für mehrere Stunden komplett gesperrt werden.

100 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz

Ein Polizeihubschrauber überflog die Umgebung, weil die Möglichkeit bestand, dass es noch weitere Opfer gegeben haben könnte. Trupps aus Feuerwehrkräften unterstützten ihn dabei. Doch wie sich herausstellte, hatte in den beiden Wagen nur jeweils ein Insasse gesessen. Notfallseelsorger kümmerten sich um drei Augenzeugen, die den Unfall aus nächster Nähe erlebt hatten und der Frau nicht hatten helfen können. 

Allein rund 100 Kräfte der Feuerwehr waren im Einsatz, Beamte der Autobahnpolizei sowie der Kreispolizei kamen nach Königswinter. Schnell staute sich der Verkehr in beiden Richtungen auf mehrere Kilometer. Zwischenzeitlich gab es erneute Aufregung, weil in dem ausgebrannten Wrack ein weiterer Körper entdeckt wurde. Indes war es kein Kind, wie zunächst befürchtet wurde, sondern ein Hund.

Das Technische Hilfswerk aus Siegburg und Bad Honnef wurde alarmiert, um die Fahrbahnen für die Unfallaufnahme der Polizei auszuleuchten. Während der Verkehr in Richtung Süden am Autobahnkreuz Bonn/Siegburg abgeleitet und der Rückstau an der Unfallstelle einspurig vorbeigeführt wurde, mussten die Fahrer auf der Gegenseite wenden und an der Anschlussstelle Siebengebirge abfahren. Auch dort stauten sich die Fahrzeuge zeitweise bis nach Rheinland-Pfalz zurück. Polizistinnen kümmerten sich um die Tochter des 73-Jährigen, die zur Polizeiwache nach Troisdorf gekommen war. Die Unfallaufnahme dauerte bis in die Morgenstunden an, beide Autos mussten abgeschleppt werden. (rvg)

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