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AktionstagLandwirte warben für bewusste Ess-Entscheidungen und Verständnis

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Mit den Bürgern wollten die Landwirte im Huwil-Center in Ruppichteroth ins Gespräch kommen. Dabei ergaben sich viele Kontakte.

Rhein-Sieg-Kreis – „So richtig Kontra gegeben haben vier von 500 Menschen, mit denen wir gesprochen haben.“ Jacqueline Riedel-Peters zog am Freitagnachmittag nach dem bundesweiten Aktionstag der Landwirte in Ruppichteroth eine positive Resonanz.

Mit zwei Schleppern standen die Bäuerinnen und Bauern vor dem Edeka-Markt im Huwil-Center. Ihr Ziel, über das Verschenken von Samenmischungen für Blumenwiesen mit Bürgern ins Gespräch zu kommen, sei erreicht worden, berichtete die Sprecherin am Ende. Viele Gespräche führten die Landwirte auch in Siegburg. Vor einem Supermarkt zu stehen habe ebensowenig geklappt wie auf dem Marktplatz. Die Neue Poststraße sei zwar nicht ideal, aber Kontakte habe es dennoch viele gegeben, hieß es. „Die Bürger sind an unserer Situation sehr interessiert“, resümierte Albert Trimborn.

Drei Bundesländer wollen Richtlinien überdenken

Allerdings seien „dicke Bretter“ zu bohren. So sei vielen nicht klar, dass sie im Grunde nur über ein Drittel ihrer Ernährung bewusst entschieden. So falle beim Kitagericht meist der Preis mehr ins Gewicht als die Frage nach dem Produzenten. Dass sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Landwirtschaft schon eine Menge verändert hat, machten die Landwirte deutlich.

Weitere Veränderungen, wie auch die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln, sei kein Problem, räumte Trimborn ein. Allerdings müsse die heimische Landwirtschaft gegenüber der Konkurrenz mit geringeren Anforderungen im Ausland wettbewerbsfähig bleiben. Erfreut zeigte sich Trimborn, dass beim Thema Nitrat Bewegung in die festgefahrenen Gespräche komme. Drei Bundesländer wollten ihre Richtlinien überdenken, auch in Düsseldorf tue sich was.

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Sie habe schon den Rückhalt gespürt, den die Landwirtschaft bei ihren Nachbarn in den ländlichen Kommunen noch immer habe, berichtete Jacqueline Riedel-Peters. „Auf der Domplatte wäre das wohl anders gewesen“, vermutete sie. Dass vier von 500 Gesprächspartnern noch nicht einmal die Argumente der Bauern hätten hören wollen, falle da nicht so ins Gewicht. In Ruppichteroth sei allerdings geplant, die Landwirtschaft wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen zu Rücken. Da seien weitere Aktionen zu erwarten, kündigte Riedel-Peters an.

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