Das Rhein-KaufhausOnline-Plattform für Einzelhändler in Bonn/Rhein-Sieg startet

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Im Ratssaal stellten die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen das Projekt „Rhein-Kaufhaus“ vor. 

Bad Honnef – Das Kiezkaufhaus, die vor knapp vier Jahren angelaufene Onlineplattform für den stationären Einzelhandel in Bad Honnef, startet unter einem anderen Namen neu und will perspektivisch deutlich größer werden. Als „Rhein-Kaufhaus“ spricht es künftig Einzelhändler im gesamten „Zuständigkeitsgebiet“ des Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen an. „Ein anderer Name und ein regionaler Ansatz“, brachte Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff die Änderungen auf den Punkt. Und betonte: „Wir haben Pionierarbeit geleistet.“

Mit dem E-Lastenrad zu den Kunden

31 Händler nutzen bisher die Onlineplattform Kiezkaufhaus, wobei die meisten (20) es bei einem digitalen Schaufenster belassen, während beispielsweise Metzger oder Bäcker ihren Produkte auch zu den Kunden nach Hause liefern lassen, und zwar per E-Lastenrad.

Eine „mittlere dreistellige Zahl“ von Kunden habe sich seit dem Start im November 2018 registriert; genauere Zahlen wollte Wirtschaftsförderin Johanna Högner nicht nennen, als die Neuerung am Donnerstag erläutert wurde. Der jährliche Zuschuss der Stadt für das Kiezkaufhaus lag bei rund 20 000 Euro.

Elfi Thudt, Inhaberin eines Fischfeinkostgeschäftes in der Fußgängerzone, hob aus ihrer Sicht die Bedeutung der Plattform hervor. Sie selbst stehe den ganzen Tag im Geschäft und hätte den Kosten- und Zeitaufwand für einen eigenen Shop gar nicht aufbringen können. Das Kiezkaufhaus der Stadt habe ihr viel abgenommen und sei „unbezahlbar“, so Elfi Thudt, die ihre Waren auch ausliefern lässt.

Wie Projektleiterin Andrea Hauser erläuterte, können sich mit dem Start des „Rhein-Kaufhaus“ alle Einzelhändler aus der Region Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen mit ihren eigenen Shops an die neue Plattform andocken. Der Kundenkreis, der beim Kiezkaufhaus über die Postleitzahl bisher auf Menschen aus Bad Honnef begrenzt war, wird demnach auf die ganze Republik ausgedehnt. Und zu den Bezahlmethoden Bargeld und EC-Karte kommen Paypal, Rechnung oder Vorkasse hinzu. Die virtuelle Eröffnung des „Rhein-Kaufhaus“ ist am 11. Juli.

21 Kommunen sollen mit ins Boot kommen

Laut Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, soll für das Projekt eine „Steuerungsgesellschaft“ gegründet werden, an der alle 21 Kommunen beteiligt werden sollen. Jeder Händler müsse ein Entgelt zahlen, das sich nach dem Umsatz richte. Sein Verband werde eine Vollzeitstelle einrichten, um die interessierten Händler technisch zu begleiten, so Vassiliou. Auf Nachfrage ergänzte die Stadt, eine am Donnerstag unterzeichnete Absichtserklärung sehe vor, die Voraussetzung für die Gründung einer Gesellschaft zu klären.

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Aus Sicht von Bürgermeister Otto Neuhoff ist in Bad Honnef der Lieferservice mit Lastenrad „Aushängeschild und Schlüsselelement“ zugleich. Die Frage der Logistik und ein zuverlässiger Lieferdienst ist nach Überzeugung von Christoph Vornholt, Senior Scientist am Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund, „der entscheidende Baustein für den Erfolg einer Plattform“.

„Plattform für die ganze Region“

Till Bornstedt von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg hob hervor, dass es sich beim „Rhein-Kaufhaus“ um ein „Projekt aus der Region für die Region“ handele. Jannis Vassiliou erklärte laut Pressemitteilung der Stadt: „Mit dem Rhein-Kaufhaus erhält nicht nur die Stadt Bad Honnef, sondern die gesamte Region eine Plattform mit einem attraktiven, digitalen Vertriebskanal vom Geschäft bis zur Haustür.“

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