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Eine von 21 GewinnernMucher Nachwuchsautorin wurde nach Berlin eingeladen

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Franziska Franken ist eine von 21 Nachwuchsautoren, die das Bildungsministerium nach Berlin eingeladen hat.

Franziska Franken ist eine von 21 Nachwuchsautoren, die das Bildungsministerium nach Berlin eingeladen hat.

Much/Berlin – Sie könnte „auf einem klingonischen Raumschiff nach der Toilette fragen. Ihre Freunde geben ihr Männernamen. Sie hasst es zu telefonieren, aber auf E-Mails antwortet sie manchmal. Sie geht gerne in rehbrauner Kleidung auf Waldwegen spazieren und hält Spinnennetze über dem Bett für die besseren Traumfänger“. Im Magazin zum 31. Treffen junger Autoren beschreibt sich mit diesen Worten Franziska Franken selbst. Die 21-Jährige aus Much gehört zu den 21 Nachwuchsschriftstellern, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung am kommenden Wochenende nach Berlin eingeladen hat.

Kurzgeschichten haben es ihr angetan

„Ich schreibe schon, seit ich lesen kann“, berichtet die Studentin. Vor allem Kurzgeschichten haben es ihr angetan. Ein Roman ist in Vorbereitung. Aber „ich bin erst am Anfang“, räumt sie gleich ein. Als Vorbilder nennt die Mucherin J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“. Sie liest gern Science-Fiction, Romane generell und mag Steven King. „Ich lese sehr viel“, räumt Franziska Franken ein. Nach eigener Einschätzung setzt die Nachwuchsautorin mit ihren Geschichten einen Schwerpunkt auf das Genre „Coming-of-age“, die Zeit des endgültigen Erwachsenwerdens, dem sich auch sogenannte Entwicklungsromane widmen. Festlegen möchte sie sich dennoch nicht.

Dass sie einmal von ihrer Leidenschaft als Autorin leben könnte, ist für Franziska Franken zur Zeit noch ein Wunsch. Nach der Schulzeit am Neunkirchener Antonius-Kolleg und dem Abitur 2013 hat sie daher erst einmal ein Studium in Bonn begonnen – mit dem Ziel Bachelor of Science im Fach Physik. „Ich brauche einen Gegenpol zum Schreiben“, erklärt sie die Fächerwahl. Außerdem gehe es zunächst einmal darum, einen Job zu finden.

Kurzgeschichte war bereits erfolgreich

Wenn die Studentin gerade nicht Physik paukt, für eigene Geschichten recherchiert oder diese zu Papier bringt, bereitet sie sich auf die Prüfungen für den Sportbootführerschein See vor. Den für die Binnengewässer hat sie bereits absolviert.

Dass sie mit ihren Kurzgeschichten gar nicht so schlecht liegt, hat die Mucher Autorin bereits im vergangenen Jahr im Wettbewerb bewiesen. Die österreichische Stadtgemeinde Perg hatte den „Pergamanta Literaturpreis 2015“ zum Thema „Vergänglich wie Stein“ ausgeschrieben. Franziskas Geschichte über Jugendliche in der Stalinzeit wurde am Ende in einer Anthologie abgedruckt.

„Weiß gar nicht, wer alles dabei ist“

In diesem Jahr war die Nachwuchsautorin aus Much schließlich auf den Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufmerksam geworden. Im Mai schickte sie ihren Beitrag „Rabe“ nach Berlin. Dass sie zu den 21 Siegern und damit zu den Berlin-Reisenden gehört, die die Jury ausgewählt hat, erfuhr die Physik-Studentin im September.

In Berlin ist die Mucherin seit Donnerstag. Bei Treffen mit Jurymitgliedern – „Ich weiß noch gar nicht, wer alles dabei ist“ – und weiteren Förderern geht es noch bis zum Montag in Workshops um die Arbeit mit Texten. Gemeinsamkeiten und Besonderheiten zwischen Sprache und Schrift stehen auf dem Programm, viele Gespräche mit Experten und Kollegen sowie eine Lesung der 21 Preisträger, die aus ganz Deutschland eingeladen wurden.

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