Entenrennen in SchönenbergKirmes-Event des Bröltaler SC schon zum 22. Mal

Lesezeit 2 Minuten
Die entscheidende Stelle war der Schiefen-Kreisel, in dem ungeheure Fliehkräfte auf die Gummi-Sportler wirkten.

Die entscheidende Stelle war der Schiefen-Kreisel, in dem ungeheure Fliehkräfte auf die Gummi-Sportler wirkten.

Ruppichteroth – Einige hatten es besonders schwer beim 22. Kirmes-Entenrennen des Bröltaler SC in Schönenberg. Etwa die Start-Crew, die 20 Höhenmeter oberhalb des Zielbeckens zehn mal 100 Rennenten in die einer Bobbahn gleichenden Rennrinne setzte und sie mit einem tüchtigen Wasserschwall auf die Bürzel ins Tal entließ.

Aus Rinne katapultiert

Viele Hundert Rennsportfreunde verfolgten gebannt das Rennen und lauschten den Ansagen des Moderators David Braun, Spitzname „Schmitz“, der vom großen Sportereignis sprach. Und er muss es wissen, ist er doch „mit den Entenrennen groß geworden“. Ansonsten fragte er bei den Teilnehmern knallhart nach: „Deine Ente macht heute einen sportlichen Eindruck, kannst du mir sagen warum?“

Schon im ersten Knick gab es die ersten Ausfälle unter den quietschgelben Teilnehmern.

Schon im ersten Knick gab es die ersten Ausfälle unter den quietschgelben Teilnehmern.

Auch sonst waren Schmitz’ Einlassungen informativ und unterhaltsam. Etwa, dass die Entenrennen bis vor 13 Jahren im Waldbrölbach zwischen Herrenbröl und Schönenberg stattfanden, bis sie aus Naturschutzgründen zum Bergrennen wurden. Was bei manchen „Entenrennen-Romantikern“ Verdruss hervorrief, so Schmitz. Mittlerweile ist das Kirmesgelände erste Wahl, denn die Zuschauer können sich bei den insgesamt zwölf Durchgängen mit Bratwurst, Kölsch und Verzäll die Zeit vertreiben. „Was auch dem Umsatz guttut“, wie der Moderator erläuterte.

Die zweijährige Lara Petersen dürfte eine Zukunft als Entenbetreuerin vor sich haben.

Die zweijährige Lara Petersen dürfte eine Zukunft als Entenbetreuerin vor sich haben.

Rund 20 Sekunden benötigte der Enten-Pulk von Start bis Ziel, wobei jeweils zirka zehn Prozent auf der Strecke blieben und einige bereits am ersten scharfen Knick aus der Rinne katapultiert wurden. Die nächste Herausforderung war der nach dem sportlichen Leiter des BSC, Andre Schiefen, benannte „Schiefen-Kreisel“.

333 Euro für die Siegerente

In der kühnen Holzkonstruktion und ihrer 450-Grad-Kurve wirkte die Zentrifugalkraft noch stärker. Wer das überstand und das Schnäbelchen vorn hatte, konnte sich freuen, wenig später im Zielbecken nette Bekanntschaft mit den selbst ernannten Entenbetreuerinnen Tini Schrewe und Lina Hirschmeier („Wir freuen uns über jede Ente“) zu machen. Die ließen die zehn Schnellsten durch, schoben dann aber den Riegel vor, bis die Startnummern in den Computer eingegeben waren. Schmitz: „Hier ist alles sportlich fair.“

Dann durften die im Stauwasser wartenden Gummivögel ebenfalls ins gemeinsame Bad mit Tini und Lina und der zweijährigen Helferin Lara Petersen, mit der offenbar die nächste Entenbetreuerin heranwächst. Das Trio verfrachtete die nicht fürs Finale Qualifizierten in Kisten, wo sie sich ein Jahr lang auf ihren nächsten Start vorbereiten können.

Die Besitzer der schnellsten Enten durften sich freuen. Es gab 333 Euro für den ersten Platz, 222 und 111 Euro für die Nächstplatzierten. Aber auch der Besitzer der Loser-Ente, also der Langsamsten des Loser-Rennens, ging mit einem Preis nach Hause.

KStA abonnieren