Gefahr des Deichbruchs großTechnische Hilfswerk pumpt Teich in Neunkirchen leer

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Mit Wathosen gingen die Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks in den Teich, um Wasser abzupumpen.

Neunkirchen-Seelscheid – So viel Wasser wie selten führt der kleine Bachlauf unterhalb des Naturparks Neunkirchen: 5000 Liter pro Minute fördern die Pumpen des Technischen Hilfswerks aus dem kleinen Teich. Das ist dringend nötig, denn der Deich zum Tal hin droht bei den nächsten schweren Regenfällen zu brechen. Seit Jahren hatten die politisch Verantwortlichen davor gewarnt.

Etliche Kubikmeter Erdreich waren in den vergangenen Wochen bereits abgesackt. „Nach einigen Starkregen hat der Deich Risse bekommen, die Sohle ist bereits stark aufgeweicht. Heute Morgen haben wir feststellen müssen, dass auch am Fuß des Deichs bereits Wasser austritt“, schildert Thomas Dippel, Leiter des Bauamts Neunkirchen-Seelscheid. „Wenn wir jetzt nicht reagieren, könnte der Deich beim nächsten Regen brechen und das Wasser sich ins Tal ergießen.“

THW pumpt Teich in Neunkirchen leer

Aus diesem Grund pumpt das THW am Freitagvormittag den Teich leer. Ein Schlauch führt um den Deich herum. Ein Bagger soll daraufhin den Abfluss verbreitern, um den Wasserdruck zu verringern. Etwa 100.000 Liter Wasser verwandeln den Bachlauf von einem dünnen Rinnsal in ein strömendes Flüsschen. Zwei Freiwillige in Wathosen haben einige Mühe, die Vakuumpumpe unter den Wasserspiegel zu drücken. Immer wieder bleiben sie im matschigen Untergrund stecken.

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Die Gefahr eines Deichbruchs sei groß, erklärt Ralf Beyer, technischer Fachberater des THW. „Am Wochenende ist wieder schlechtes Wasser angesagt. Der Deich stellt in seiner aktuellen Verfassung eine Gefährdung für alle Spaziergänge im Tal dar.“

Tiere sollen durch die Pump-Aktion nicht beeinträchtigt werden. „Die Pumpe verhindert, dass größere Fische hindurch schlüpfen“, sagt Bernd Volkert, Zugführer des THW-Ortsverbands Siegburg. Trotzdem sammeln die Einsatzkräfte mehrere Eimer mit Muscheln auf und fangen sogar einen dicken Karpfen ein. Sie setzen die Tiere in den kleinen Teichen am Dreisbach aus.

Als genügend Wasser abgepumpt ist, beginnt der aus Remscheid angeforderte Schreitbagger seine Arbeit. Von den Geräten besitzt das THW deutschlandweit nur zwei Stück, der andere Bagger steht in Berchtesgaden. Schaufel für Schaufel gräbt er sich durch den Abfluss und macht ihn dadurch breiter. Die Gefahr ist vorerst gebannt, doch um einen Neubau kommt die Gemeinde nicht herum.

Mit dem Aggerverband will sie im Eischeider Tal ein Fließgewässer schaffen, das links und rechts an der Mulde vorbeifließt. Diese soll sich nur noch bei Regen füllen. Der Abschnitt soll bis zur Bröl hin zur Auenlandschaft werden.

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