GlasfaserausbauIm Mucher Dorf Sommerhausen gibt's schnelles Internet

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Bürgermeister Norbert Büscher, RSB-Geschäftsführer Peter A. Tiedtke und Beigeordneter Karsten Schäfer (v. l.) mit dem Glasfaserkabel in Sommerhausen.

Much – Als der Rhein-Sieg-Kreis das Ausbauprogramm für das geförderte Glasfasernetz aufstellte, stand Sommerhausen nicht auf der Liste der priorisierten Dörfer. Dass sich Bürgermeister Norbert Büscher wunderte, dass der Weiler als „ausreichend versorgt“ eingestuft wurde, ist nun Schnee von gestern.

Sommerhausen wird in diesen Tagen ans Glasfasernetz angeschlossen – Haus für Haus mit den haarfeinen Fasern bis in jeden Keller und auf Wunsch sogar bis in die Wohnungen. Da die Gemeinde mit Leerrohren in Vorleistung gegangen war, muss sich die Firma Rhein-Sieg-Breitband (RSB) nur noch um die Hausanschlüsse kümmern.

Hauseigentümer bestimmen, wo das Kabel ankommt

„Wir haben uns in Deutschland den Luxus geleistet, das Ganze recht kompliziert zu gestalten“, resümierte Büscher beim Ortstermin zum symbolischen Spatenstich. Er wies aber zugleich auf die Weitsicht seiner Mitarbeiter hin. Sie hatten beim Verlegen neuer Leitungen im Zuge der Fremdwassersanierung in Sommerhausen gleich Leerrohre für die Glasfaserkabel auf jedes der Grundstücke ziehen lassen.

„Im Rhein-Sieg-Kreis sind wir ein Prototyp“, sagte der Beigeordnete Karsten Schäfer. Jeder Eigentümer habe bestimmen können, wo das Kabel ankommt. Das habe Geld gekostet, das nun aber über die Vermietung an RSB langfristig wieder eingespielt werde, erklärte er. Langfristig sei sogar möglich, dass die Gemeinde die Rohre verkaufe. In das Betreibergeschäft einzusteigen, sei nicht geplant.

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Im Hintergrund werden Löcher für die Hausanschlüsse gebohrt, vorn ist das Gerät zu sehen, das die Glasfasern mit zehn Bar Luftdruck in die Lehrrohre bläst. 

Bei einer Interessentenabfrage seien Konditionen, Preise und Zeitrahmen geklärt worden. Dann sei die Entscheidung für RSB aus Lohmar gefallen. Die Firma hat sich ursprünglich auf Internet über Funk auch für die entlegensten Dörfer spezialisiert und versorgt Marienfeld bis heute auf diese Weise.

70 von 110 Haushalten wollen Glasfaser

In Sommerhausen hätten sich schon 70 von 110 Haushalten für die Glasfaser-Anbindung entschieden. „Hier ist schon super viel Eigeninitiative entstanden“, berichtete RSB-Geschäftsführer Peter A. Tiedtke. Ein Eigentümer habe mit dem Bagger bereitgestanden, als seine Mitarbeiter gekommen seien.

Von den Enden der Leerrohre werden Löcher bis zu den Häusern gebohrt und die Rohre verlängert. Im nächsten Schritt werden die Glasfaserkabel mit einem Luftdruck von zehn Bar regelrecht eingeblasen. Tilo Klomfass, Leiter der Technik bei RSB, demonstrierte mit einem kleinen Gerät, wie das funktioniert.

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Sechs Fasern für ein Einfamilienhaus böten bereits ausreichend Reserven. Selbst für zukünftige Techniken bis 32 Gigabit Geschwindigkeit sei das System geeignet, wenn einmal Licht in unterschiedlichen Farben die Daten transportiere, versicherte Klomfass. RSB verlegt in Sommerhausen 3410 Meter Glasfaserkabel und will bis August/September seinen Kunden die Nutzung der schnellen Datenautobahn ermöglichen.

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