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Kommunalwahl in MuchÖffentlicher Nahverkehr und schnelles Internet sind die Topthemen

Lesezeit 4 Minuten
Much

Much vom Golfplatz aus gesehen

  • Wenn die Mucher Wahlberechtigten am 13. September ihr Kreuzchen machen, geht es um die Zusammensetzung des neuen Gemeinderates und um die Frage, wer der nächste Bürgermeister des Ortes wird.
  • Wichtige Themen im Kommunalwahlkampf sind der Verkehr in Much und Fragen der modernen Kommunikation.
  • Aber auch über den Klimawandel und dessen Folgen etwa für die Mucher Landwirte wird diskutiert.

Much – Fünf Parteien treten am 13. September in der Berggemeinde Much an. 70 Kandidaten, in jedem der Wahlbezirke fünf, sind vom Fachausschuss für die Wahlen zum Gemeinderat zugelassen worden. Sie bewerben sich jeweils für CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Volksabstimmung. Bei der Bürgermeisterwahl stellen die beiden Volksparteien, CDU mit Norbert Büscher und SPD mit Michael Klement, die Kandidaten für das Amt des Chefs im Mucher Rathaus.

Zur Wahl aufgerufen sind am 13. September insgesamt etwa 12.500 der rund 15.000 Mucher. Für sie wurden 14 Wahlbezirke eingerichtet. Am Wahlabend werden die Ergebnisse in der Aula der Gesamtschule präsentiert.

CDU

Die Liste der Mucher CDU führt die stellvertretende Landrätin Notburga Kunert an, gefolgt von Fraktionschef Peter Steimel und Jutta Manstein. Die Zukunftsängste der jungen Generation wollen die Christdemokraten im Lokalen genauso ernst nehmen wie den kaum noch zu bremsenden Klimawandel und die pandemischen Bedrohungen, die dadurch entstünden, dass der Natur zu intensiv ihr Raum genommen werde.

Generationen zusammenzuführen steht auf der Prioritätenliste der Mucher Union oben. Das betreffe die Themen Wohnen, Freizeit, Brauchtum, Kultur und Gesundheit.

Mit Bildung, Kindergartenplätzen, Mobilität, Vereins- und Ehrenamtsförderung sollen in Much Familien gestärkt und gefördert werden. Mit neuen Industriegebieten wollen die Lokalpolitiker der CDU weitere Arbeitsplätze für die Mucher schaffen und die Infrastruktur der Berggemeinde verbessern. Bei den Hilfen für die Landwirtschaft hat die Union Böden, Trockenheit, Baumbestand und Ökologie im Blick.

Außer der modernen Kommunikation, „Breitband für alle“ und weiterer Digitalisierung ist für die Christdemokraten eine höhere Lebensqualität für die Menschen im Mucher Ortskern als Ziel auf der Agenda für die kommende Wahlperiode.

Die Verkehrsprobleme der Gemeinde sollen gelöst werden. Schließlich geht es den Christdemokraten darum, die Sicherheit zu erhöhen. Polizeipräsenz, Notfallhilfe und Feuerwehr lauten die Stichworte.

SPD

Bürgermeisterkandidat und Fraktionschef Michael Klement führt die Liste der Mucher SPD an. Ihm folgen Katja Ruiters und Michael Tampier.

Kluge Alternativen zur Ortsumgehung und eine behutsame Umgestaltung des Ortskerns mit Augenmaß fordern die Sozialdemokraten angesichts der in Corona-Zeiten schwieriger werdenden Finanzlage. Mehr Wohnraum in öffentlicher Hand sei genauso angesagt wie die vollständige Abschaffung der Straßenausbaubeiträge.

Für alle Mucher will die SPD Mobilität garantieren. Ziel sei ein Ticket für alle für einen Euro pro Tag als Pilotprojekt. Much brauche neben barrierefreiem Öffentlichen Personennahverkehr eine Mobilstation für Carsharing und E-Bikes. Weitere sichere Radwegverbindungen seien ebenso wichtig wie weitere Schnellbuslinien.

Geht es nach den Sozialdemokraten, wird auch in Much der Klimanotstand ausgerufen. Plastikmüll müsse ebenso wie Schottergärten zum Tabu erklärt werden.

Der Einkauf beim Landwirt vor Ort könne am Ende Fälle wie die des Fleischfabrikanten Tönnies verhindern. Glasfaser für jedes Haus in der Gemeinde, eine digitale Verwaltung und ein digitaler wie transparenter Gemeinderat sind Ziele.

Ein weiterer Ausbau der Schulen und mehr Kitaplätze stehen auf der Agenda der SPD, zudem Betreuungszeiten, die den Arbeitszeiten Berufstätiger angepasst sind. Die SPD möchte „die Hälfte der Macht den Frauen“.

Der Frauenanteil im Gemeinderat von 25 Prozent müsse gesteigert werden. Much solle Heimat für alle sein, unabhängig von Alter, Glaube, Geschlecht, Beeinträchtigungen, finanzieller Situation oder sexueller Identität.

Bündnis 90/Die Grünen

Miriam Böhm Palaschinski, Edgar Hauer und Pauline Gödecke führen die Liste der Grünen in Much an.

Die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft steht bei der Partei oben auf der Prioritätenliste. Sie fordert mehr Biobetriebe, will auf weiteres Bauland verzichten, den regionalen Handel ausbauen und Projekte zur gesunden Ernährung für Kinder und Jugendliche initiieren.

Neue Radwege, Taktverdichtung bei den Schnellbuslinien, E-Bike- und Carsharing sowie mindestens zwei Mobilstationen sollen in der Gemeinde den Personennahverkehr beflügeln. Unter Einbeziehung der Bürger soll Much in sieben Schritten zur klimaneutralen Kommune werden.

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Lokale und dezentrale Energiegewinnung für Strom und Heizen, Photovoltaik, regenerative Energien lauten die Stichworte. Die Gemeinde soll selbst tätig werden und Anreize für private Initiativen schaffen.

Damit alle Mucher Schüler beim häuslichen Lernen darauf zugreifen können, sollen die Mucher Schulen mehr Laptops und Tablet-Computer erhalten. Weiter vorantreiben wollen die Grünen auch die Inklusion.

Much soll in allen Bereichen barrierefrei werden. Zudem soll jeder die Hilfe bekommen, die er oder sie benötigt, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder Handicaps. Schließlich fordern auch die Grünen Lokalpolitiker „die Hälfte der Macht den Frauen“.

FDP und Volksabstimmung

Auch die Mucher Liberalen und die Partei Volksabstimmung hatte die Redaktion wegen ihrer Wahlprogramme angefragt. Eine Reaktion gab es von beiden nicht. Die FDP zieht mit Stephan Zielinski, Werner Michels und Wolfgang Brönstrup in die Wahl. Ernst-Peter Romczykowski, Wanda Nitsch und Josef Eck stehen auf der Liste der Volksabstimmung oben.

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