Slogan „Mit Much-en“Kölner Studierende machten Familienwandertag zur Entdeckertour

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Die Familien in Berghausen gingen im Abstand von zehn Minuten auf den Rundwanderweg.

Much – „Super, sagte Susi, Salami-Suppen-Sandsalat . . . “ Musikschulleiter Paul Radau hatte diesen Zungenbrecher-Text am Morgen gedichtet. Während des Mucher Familienwandertags sang er ihn etliche Male zum Spiel auf der Gitalele vor und lieferte den Kindern damit einen von zwölf Buchstaben für ein Lösungswort. Klar, in diesem Fall war es das „S“. Neben einem Stempel wurde es auf dem Entdecker-Ausweis notiert. Und schon ging es weiter.

Das Besondere an dem Wandertag war, dass angehende Profis ihn konzipiert hatten, fünf Studentinnen und ein Student der Kölner Fachschule für Tourismus. Im dritten von vier Semestern steht ein solches Projekt auf dem Lehrplan. „Die haben so viel Theorie gelernt: Jetzt geht es darum, das einmal in die Praxis umzusetzen und auch die Erfahrung zu machen, wo es haken kann“, erläuterte Uwe Katzmarek, der Leiter des Bildungsgangs.

Kölner Studierende entwickelten das Konzept

Zu den Aufgaben zählte eine Zielgruppen-Analyse. „Wir wollten etwas für Familien und für Kinder machen“, sagte Rika Dickel (24). Lerneffekte sollten dabei sein und Natur und Umweltschutz thematisiert werden, ergänzte Vartan Lulukjan (22). Es lag also nahe, den Familienwanderweg zu nutzen, den der Verkehrsverein Much pflegt, und eine Entdeckertour daraus zu machen.

Erste Kooperation mit der Kölner Fachschule für Tourismus

Es war eine Premiere: Erstmals hat die Tourismus-Information der Gemeinde Much mit der Kölner Fachschule für Tourismus kooperiert. Die Studierenden zeigten sich sehr angetan von der Landschaft und der Gastfreundschaft in Much.

Das Praxisprojekt ist ein Baustein auf ihrem Weg zum Abschluss als staatlich geprüfter Betriebswirt mit Fachrichtung Tourismus. Vor diesem Studium über vier Semester haben die jungen Leute schon eine Ausbildung in der Touristikbranche durchlaufen.

Um die 140 große und kleine Wanderer hatten sich zum Familienwandertag angemeldet, berichtete Patricia Wermeister vom Tourismusbüro. Zu den Unterstützern gehörten der Imker Thomas Beißel, der Verkehrsverein Much, Musiker Paul Radau, das Technik- und Bauernmuseum in Berzbach, das Mucher Bio-Gemeinde-Team, das Fit-Hotel sowie eine Vielzahl von Helferinnen und Helfern. (kh)

Die Studierenden – neben Dickel und Lulukjan noch Ann-Marie Werner, Sophie Gebel, Jennifer Bialy und Irina Schröder – bestückten die vorhandenen Rätseltafeln am Wegesrand mit neuen Naturfragen und fanden Unterstützer wie Paul Radau, die die Wandernden an Stationen auf der sechs Kilometer langen Strecke empfingen. Bei einem Obstwiesen-Quiz galt es zum Beispiel, die Fledermaus, den Frosch und den Specht richtig zu verorten – unten auf der Wiese, im Stamm oder oben in der Baumkrone.

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Getränke, Kuchen und belegte Brötchen gab es im Technik- und Bauernmuseum in Berzbach, wo Karl-Josef Haas die Jungen und Mädchen in den Wasserpark mit Pumpen, Wasserrädern und das mit Wasserkraft angetriebene Karussell einlud. Zu den Marketing-Ideen der künftigen Tourismus-Expertinnen und Experten gehörte auch der auf grüne T-Shirts gedruckte Slogan „Mit-Much-en“.

Unter dem Stichwort Destinationsmanagement mussten die jungen Leute eine Strategie entwickeln, die dem übergeordneten Ziel, die Region bekannter zu machen, dienen sollte. Gemessen am Zuspruch hat sich das Team auf jeden Fall eine gute Note verdient.

T-Shirt_Mit-Much-en

Mit-Much-en: Der Name der Gemeinde steht in der Mitte des Slogans, mit dem das Fachschul-Team für den Familienwandertag warb.

Die Startplätze für den Wandertag waren ausgebucht. Mit Werbung über diverse Kanäle hatten die junge Leute auch Großstädter angelockt. Eine coronabedingte Herausforderung war es, große Ansammlungen zu vermeiden. Deshalb wurden über vier Stunden verteilte Starttermine vergeben.

Außerdem schickten die Studierenden die Familien, die mindestens ein Grundschulkind dabei haben mussten, in Berghausen abwechselnd in zwei verschiedene Richtungen auf den Rundkurs. Eine kleine Lupe gehörte zur Ausstattung. Am Ende bekamen die Teilnehmer zur Belohnung eine Tüte mit kleinen Geschenken wie Schlüsselband, Malbuch, Blumenwiesen-Samen und etwas Süßem.

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