Unglück in MuchWie Mitarbeiter des Zuchtbetriebs den Großbrand erlebten

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Eine Rundballen-Pressmaschine mit Wickeleinheit brannte vollständig aus, das Stahlgerüst musste abgetragen werden.

Much – Bis auf die Stahlstützen ist eine Scheune eines landwirtschaftlichen Zuchtbetriebes in Esinghausen niedergebrannt. Eigentümer Georg Höller hatte im Büro gesessen, als ihm plötzlich jemand meldete, dass es am Heu- und Strohlager brenne. Sofort eilte er hinaus, die Flammen schlugen bereits an dem Querriegel hoch.

Mitarbeiter versuchten, mit einem bereitliegenden Schlauch zu löschen. Höller berichtete später: „Wir haben noch Fahrzeuge herausgeholt, doch dass sich das Feuer so schnell ausbreitet, da hat keiner mit gerechnet.“ Explosionsartig habe es sich verbreitet, erklärte später der Einsatzleiter der Feuerwehr, Gemeindebrandinspektor Markus Büscher, Sturmböen hätten das Feuer angefacht.

Much: 140 Einsatzkräfte bekämpften den Großbrand

Die Rauchsäule über dem Hof war schon aus zehn Kilometern Entfernung zu sehen. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, hatten die Flammen bereits die angrenzende, rund 50 Meter lange Scheune erfasst. Das Feuer fraß sich rasant durch das Gebäude, in dem ein neuer Teleskoplader und eine Rundballen-Pressmaschine standen.

Weitere Wehren wurden alarmiert, am Ende kamen 140 Kräfte aus Much, Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid und Overath an die Einsatzstelle. Ihr oberstes Ziel war es, das benachbarte Wohnhaus zu schützen. Eine Brandschutzwand stoppte das Feuer vor dem Holzhaus, der Dachbalken aber zog sich durch. „Es war höchste Eile geboten“, sagte Büscher, „es war sehr knapp“.

Einsatzkräfte verhinderten Ausbreitung des Feuers

Tatsächlich nämlich gelang es den Wehrleuten, eine Ausbreitung, auch auf den Stall und eine weitere Scheune, zu verhindern. Aus Dachfenstern, über eine Drehleiter und vom Boden aus bekämpften Feuerwehrmänner die Flammen. Immer wieder ereigneten sich Explosionen. Ein 1000-Liter-Dieseltank wurde zerstört. Schwierig gestaltete sich zu Beginn die Löschwasserversorgung. Beim Abpumpen aus dem Löschwasserteich setzte sich eine Pumpe zu, die Entnahmestelle war verschlammt. Aus einem einige Hundert Meter entfernt gelegenen Hochbehälter konnten Leitungen gelegt werden. Landwirte schafften mit großen Fassern weiteres Wasser aus einem Teich in Gibbinghausen heran.

Der Rauch zog in den Nachbarkreis, über die Warn-App, Sirene und Radio wurde gewarnt. Eine Messeinheit aus dem Oberbergischen prüfte die Luft, konnte jedoch keine gefährlichen Konzentrationen feststellen. „Die Zusammenarbeit funktionierte hervorragend“, lobte Kreisbrandmeister Dirk Engestenberg. Die Einheit Menden aus Sankt Augustin übernahm den Grundschutz für das Gemeindegebiet. Die Löscharbeiten dauerten bis zum Abend. Das Stahlgerüst war nicht mehr standsicher und musste abgetragen werden.

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