Bei Übung angeschossen23-jähriger Polizist aus Bonn liegt weiter auf Intensivstation

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Schießstand Symbolbild dpa

Ein Polizist beim Training (Symbolbild)

Bonn – Bestürzung und Betroffenheit hat im Polizeipräsidium  ein Zwischenfall bei einem Einsatztraining ausgelöst, bei dem am Montagnachmittag ein Polizist (23) durch den Schuss eines Kollegen (22)  in den Hals schwer verletzt wurde. Der 23-Jährige wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft Bonn und der Kölner Kripo, die die Ermittlungen übernommen hat, auch am Dienstag noch intensivmedizinisch behandelt. Er seit nicht ansprechbar.

Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa  zeigte sich „zutiefst betroffen“ und „voller Sorge“ um den verletzten  Kollegen. Laut den Ermittlungsbehörden waren die beiden Polizisten im Rahmen eines Einsatztrainings im Präsidium auf dem Weg von einem Umkleideraum  zum Schießstand, als sich der Schuss löste. Beide Beamten trugen sowohl ihre Dienstwaffen als auch die sogenannten „Rot-Waffen“, also funktionsunfähige, aber zu den Dienstwaffen baugleiche Pistolen, die im Training benutzt werden. „Die Umstände und Hintergründe sind noch unklar“, hieß es am Dienstag in einer Presseerklärung.

Zeugen werden befragt

„Die  Beamten der neunköpfigen Ermittlungsgruppe befragen aktuell Zeugen und ermitteln vor Ort und im Krankenhaus.“ Nach Informationen der Redaktion waren mehrere Beamte  auf dem Weg zu dem Einsatztraining, als es zu dem Zwischenfall kam. Die nicht beteiligten Kollegen leisteten Erste Hilfe. Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa dankte ihnen in einer internen Mitteilung für die professionelle Hilfeleistung.  Ihre Gedanken seien bei dem verletzten Kollegen und seinen Angehörigen.

Der 22-jährige mutmaßliche Schütze steht unter Schock. In Medienberichten wurde darüber spekuliert, dass der 22-Jährige die scharfe Dienstpistole mit der funktionsunfähigen „Rot-Waffe“ verwechselte, zum Spaß auf den Kollegen zielte und abdrückte. Das wollte Sebastian Buß, Sprecher der ermittelnden Bonner Staatsanwaltschaft,  nach bisherigem Kenntnisstand allerdings weder bestätigen noch verneinen, wie er auf Nachfrage erklärte. „Wir wissen noch nicht, was passiert ist. Wir gehen derzeit von einem Fehlverhalten des 22-Jährigen aus, aber ob das bedingt durch motorisches Versagen oder anderweitige Gründe war, können wir aktuell noch nicht sagen“, so Buß, der auf die weiteren Ermittlungen in dem Fall verwies.

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