Das Haus der Natur in BonnUmbau abgeschlossen – für 1,8 Millionen Euro saniert

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Mit völliger neuer Fassade – Holz statt Fachwerk –, präsentiert sich das Haus der Natur nach dem Umbau.

Mit völliger neuer Fassade – Holz statt Fachwerk –, präsentiert sich das Haus der Natur nach dem Umbau.

Bonn – Das Haus der Natur an der Waldau erstrahlt in neuem Glanz. Nach gut zwei Jahren Bauzeit sind die Umbauarbeiten abgeschlossen. Das beliebte Ausflugsziel wurde für 1,8 Millionen Euro, rund 400 000 Euro mehr als geplant, in eine moderne Umweltbildungseinrichtung verwandelt und soll künftig den Schwerpunkt seiner Arbeit auf nachhaltige Entwicklung legen. Die Einweihungsfeier findet am Sonntag, 30. Juni, statt.

Anfang Februar 2017 war das Haus der Natur für Besucher geschlossen worden. Das alte Fachwerkhaus war nicht barrierefrei und musste auch energetisch saniert werden. Zu Beginn der Maßnahme wurde im Erdgeschoss eine Trennwand zum angrenzenden Waldau-Restaurant errichtet, damit die Arbeiten nicht den Gastronomiebetrieb stören. Alle Exponate und Ausstellungsgegenstände wurden ausgelagert. Ein kleiner Teil davon wurde in der benachbarten Stadtförsterei untergebracht, damit die Umweltbildungsarbeit auch während der Arbeiten fortgesetzt werden konnte.

Bauarbeiten sind abgeschlossen

Die Bauarbeiten sind nun seit März abgeschlossen, derzeit laufen die letzten Schritte zur Realisierung der Dauerausstellung und des Jahresprogramms. Passend zum Namen präsentiert sich das Haus der Natur nach dem Umbau mit einer Holzfassade. Durch die Verschalung des alten Fachwerks wurde die energetische und bauphysikalische Situation des Gebäudes verbessert.

Außerdem konnten jetzt schon die ersten Bewohner des Hauses einziehen: Unter dem Holz der neuen Fassade wurde ein circa ein Quadratmeter großes Fledermausquartier integriert. Rund um das Haus wurden außerdem zahlreiche Nistkästen für Vögel, Säuger und Insekten angebracht. Das alte Fachwerk ist im Inneren an mehreren Stellen sichtbar geblieben und sorgt so für besonderen Charme. Im Erdgeschoss gibt es einen neuen Haupteingang mit einem Foyer, sanitäre Anlagen, Büroräume und einen rund 36 Quadratmeter großen Seminarraum für bis zu 20 Personen.

Aufzug sorgt für Barrierefreiheit

Das Herzstück des Gebäudes bildet der 120 Quadratmeter große Multifunktionsraum im Obergeschoss, der Platz für 50 Personen bietet. Große Fenster sollen dafür sorgen, dass sie dabei einen tollen Ausblick in den Wald haben. Der Parkettfußboden besteht aus Eiche, eine Baumart, die auch im Kottenforst häufig vorkommt.

Hell gestaltet sind die Räume im Obergeschoss, die mit einem Aufzug jetzt auch barrierefrei erreichbar sind.

Hell gestaltet sind die Räume im Obergeschoss, die mit einem Aufzug jetzt auch barrierefrei erreichbar sind.

Durch den neu eingebauten Aufzug sind die Räumlichkeiten im Obergeschoss nun auch barrierefrei zu erreichen. Fertig ist laut Stadt auch das Konzept für die circa 100 Quadratmeter große Dauerausstellung zum Thema Großstadtwald. Die verschiedenen Module werden derzeit produziert und bis zur Eröffnung installiert. Im Wechselausstellungsraum sollen sich Kunstausstellungen lokaler Künstler und Künstler mit Naturbezug rund um die Themen Wald und Natur abwechseln.

Kinder sollen den Wald sinnlich erleben

Das pädagogische Programm startet zunächst mit drei Waldführungen für Kinder und Jugendliche. Im Mittelpunkt steht laut Verwaltung das sinnliche Erleben des Waldes und die Auseinandersetzung mit komplexen Themen wie dem Klimawandel und seinen Folgen. Personelle Unterstützung bekommt das Team vom Haus der Natur dabei durch den Landesbetrieb Wald und Holz und qualifizierte freiberufliche Mitarbeiter. Zur großen Eröffnungsfeier im Juni wird auch das Halbjahresprogramm mit allen Führungen, Vorträgen und Aktionen vorliegen.

Die Gesamtkosten für die Neugestaltung betragen voraussichtlich 1,8 Millionen Euro. Die zusätzlichen Kosten von 400 000 Euro im Vergleich zu den anfangs prognostizierten Kosten sind nach Angaben der Stadt auf die hohe Auslastung der Bau- und Handwerksunternehmen und die somit höhere Angebotspreise zurückzuführen.

Hinzu kamen Mängel an der Statik und den Entwässerungsleitungen, die bei der Entkernung des Gebäudes entdeckt wurden. Außerdem waren der Umbau der Trafostation sowie die Netzwerkanbindung in der ursprünglichen Kalkulation noch nicht enthalten. Der Bund stellte für das Projekt im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms „Stärkung des UN-Standortes Bonn“ 1,29 Millionen Euro zur Verfügung. Davon konnten wegen der Bauverzögerung aber nur knapp 1,1 Millionen Euro abgerufen werden.

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