Bonn – Mehrere Tausend zumeist junge Menschen sind am Freitagmittag auf einem Protestzug für mehr Klimaschutz durch die Bonner Innenstadt gegangen. Zu der Demonstration zwei Tage vor der Bundestagswahl hatten im Rahmen des „Globalen Klimastreik-Tages“ die Klimaschutz-Aktivisten von „Fridays for Future“ aufgerufen. Die Protestaktion in Bonn begann am Vormittag um 11 Uhr im Bonner Hofgarten. Auch im Rhein-Sieg-Kreis gingen junge wie ältere Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße.

Auf der Bühne am Akademischen Kunstmuseum am südlichen Ende des Hofgartens kam als erste die zehnjährige Schülerin Frieda zu Wort, die in eindringlichen Worten für ein sofortiges Umschwenken bei den Maßnahmen für Klimaschutz warb. Sie betonte die Verantwortung der Wahlberechtigten gegenüber ihrer Generation, die über die Klimaschutzpolitik noch nicht an der Wahlurne mitbestimmen kann und beklagte, viele Ältere handelten nach dem Motto,  dass die Jugend sich eben selbst um einen besseren Schutz vor noch mehr Klimawandel kümmern müsse.

Das aber ist aus Friedas Sicht viel zu spät. „Wir müssen jetzt was tun. Jetzt, heute, morgen, bei der Bundestagswahl und nicht erst 2029, wenn ich das erste Mal wählen darf!" 

Die Schülerin bekam für ihre klaren Worte viel Applaus aus dem Hofgarten, der sich während ihrer Ansprache beständig weiter füllte. Auch die 15-jährige Marla, die nach Frieda zu Wort kam, gab sich kämpferisch. Sie betonte unter dem Jubel der Zuhörer: „Wir müssten eigentlich schon jetzt auf dem Weg zur Klimaneutralität sein, damit wir unsere Ziele erreichen. Und das werden wir!“

Gegen Mittag setzte sich dann der Protestzug über viele Straßen der Bonner Innenstadt in Bewegung. Die Veranstalter sprachen von 10.000 Teilnehmern, die Polizei schätzte ihre Zahl auf etwa 6000. Die Organisatoren von Fridays for Future Bonn sprachen auf Twitter von der bisher zweitgrößten von ihnen veranstalteten Demo zum Klimaschutz.