S13-AusbauA59 wird am Dreieck Bonn-Nordost sechseinhalb Wochen gesperrt

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Diese Unterführung unter der A59 wird im Zuge des S13-Ausbaus neu gebaut. Die vorbereitenden Arbeiten laufen. 

Bonn – Die Autobahn 59 wird unmittelbar südlich des Autobahndreiecks Bonn-Nordost während der gesamten Sommerferien 2023 voll gesperrt. In den sechseinhalb Wochen wird die dort befindliche Überführung über die Bahngleise abgerissen und durch ein breiteres Bauwerk ersetzt. Das teilte die Deutsche Bahn AG auf Anfrage dieser Zeitung mit. Der Neubau ist im Zusammenhang mit dem Ausbau der S-Bahnlinie 13 von Troisdorf bis nach Bonn-Oberkassel unumgänglich.

Die Sperrung der A59 hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Baustellenplanung im gesamten Bonner Stadtgebiet. Die Bonner Stadtverwaltung hat angekündigt, alle Hauptverkehrsachsen in der Stadt während der gesamten Sommerferien 2023 von Baustellen freizuhalten.

Die rechtsrheinische Bahntrasse von Sankt Augustin-Menden kommend trifft zwischen den Stadtteilen Vilich-Müldorf und Geislar auf Bonner Stadtgebiet und unterquert dabei die Autobahn 59. Das Brückenbauwerk ist eines von 32 zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel, die im Zusammenhang mit dem drei- bis viergleisigen Ausbau der Bahntrasse erneuert oder verbreitert werden müssen.

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Neue Brücke wird neben der alten gebaut 

Die Bahn will die neue, weiter gespannte Brücke, unter der dann vier statt bisher zwei Gleise Platz haben, zunächst komplett neben der alten Autobahnbrücke errichten, dann die alte Brücke abreißen und schließlich das neue Stahlbetonbauwerk langsam in die so entstandene Lücke schieben. 

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Sechseinhalb Wochen wird die A59 an dieser Stelle im Sommer 2023 unterbrochen sein. 

Nach Angaben der Stadt hatten die Deutsche Bahn AG und die Autobahn GmbH für diese Arbeiten ursprünglich eine dreiwöchige Vollsperrung der A59 während der Schulsommerferien in beiden Richtungen vorgesehen. Nach Angaben einer Bahn-Sprecherin hätte sich aber mit fortschreitender Planung gezeigt, „dass der Umfang der Arbeiten größer und komplexer ist, als zunächst angenommen.“

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Die Stadt Bonn rechnet damit, dass während der Sperrung viele Tausend Autos zusätzlich innerstädtische Straßen benutzen werden. 

Für den Einschub der neuen Brücke an die Stelle der alten müssten etwa 26.000 Kubikmeter Erde ausgehoben werden. Zudem sei der Umfang der nötigen Straßenbauarbeiten größer als zunächst angenommen. Derzeit laufe das beim Eisenbahnbundesamt eingereichte Plangenehmigungsverfahren. 

Stadt Bonn rechnet mit deutlich mehr Verkehr

Da es eine unmittelbare Umleitung für diese wichtige Nord-Süd-Verbindung im Rheinland nicht geben wird, „rechnet die Bundesstadt Bonn mit einer erheblichen Zunahme des Individualverkehrs im innerstädtischen Straßennetz“. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass unmittelbar sicherlich die L269, Niederkasseler Straße, von Beuel nach Niederkassel, die Königswinterer Straße und die B56, Sankt Augustiner Straße, in den sechseinhalb Wochen Vollsperrung deutlich mehr Verkehr werden aufnehmen müssen. Zu befürchten ist außerdem, dass Autofahrer die L16 zwischen Sankt Augustin-Meindorf und Geislar sowie innerörtliche Straßen in Geislar und Vilich aus Ausweichrouten nutzen werden. 

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Die Bonner Stadtverwaltung rechnet aber auch mit großräumigerem Umgehungsverkehr, etwa über die A562, Bonner Südbrücke, die B9 und die Reuterstraße auf die A565 und von dort weiter auf die A59. Die Planer haben deshalb entschieden alle Bauarbeiten auf Hauptverkehrsachsen, die bereits für die Zeit der Sommerferien im nächsten Jahr vorgesehen waren, zu vorzuziehen oder auf die Zeit nach der A59-Sperrung zu verschieben.

Das betrifft insbesondere auch die Kanalbauarbeiten auf der Reuterstraße, die eigentlich von Anfang 2023 an für anderthalb Jahre den Verkehrsfluss behindert hätten. Auch die Stadtwerke Bonn und Telekommunikationsunternehmen sollen auf Bitten der Stadt ihre Planungen für Bauarbeiten auf die neue Lage anpassen. 

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