Spaziergänger gebissenNutrias dürfen bald in Bonn nicht mehr gefüttert werden

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Nutria

Die Nutrias an der Rheinaue sollen nicht mehr von Spaziergängern gefüttert werden. (Symbolbild)

Bonn – In den Rheinauen sind Spaziergänger von Nutrias gebissen worden. Da die Nager dort an Menschen gewöhnt sind, lassen sie sich streicheln. Dabei ist es bereits zu Bissverletzungen gekommen, die gesundheitsgefährdend sein können. Das erklärt die Stadt Bonn in einer Pressemitteilung. Nun hat der Rat beschlossen, ein Fütterungsverbot für Wasservögel und Nutrias in die Bonner Straßenordnung aufzunehmen. Die Bezirksvertretung muss noch zustimmen, das gilt jedoch als Formsache.

Die Stadt Bonn hält das Verbot sowohl für die öffentliche Sicherheit wie auch im Sinne des Tierschutzes für erforderlich. Durch das Füttern verlieren die Tiere ihre natürliche Scheu vor Menschen und können auf Gehwegen und Straßen unterwegs sein. Dadurch können sich Gefahrensituationen ergeben, so die Stadt in einer Mitteilung.

Übermäßige Fütterung führt zur „Überbevölkerung“

Wasservögel und Nutrias vermehren sich durch eine übermäßige Fütterung zu stark. Diese „Übervölkerung“ führt dazu, dass übermäßig viel Tierkot in das Wasser gelangt und nicht mehr natürlich abgebaut werden kann. Das kann zum „Umkippen“ von stehenden Gewässern führen. Außerdem können sich durch Kot und verdorbene Lebensmittel Bakterien bilden, die für Wasservögel giftig sind. Die Tiere verenden dann, wie im vergangenen Sommer in der Rheinaue, innerhalb kurzer Zeit.

Das Verbot soll auch kontrolliert werden. Der Ordnungsdienst wird während der täglichen Streifen darauf achten, ob das Fütterungsverbot beachtet wird. Werden Wasservögel oder Nutrias entgegen des Verbots gefüttert, droht ein Bußgeld von 25 Euro, wenn kleine Mengen Futter verteilt werden. Die Bußgelder fallen höher aus, wenn wiederholt gefüttert oder größere Futtermengen verteilt werden, so das Presseamt der Stadt. 

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