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Suche nach KronleuchternSanierung des Kurhauses in Bad Honnef fast beendet

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Viele Details, wie etwa die Abdeckung einer Abluftöffnung sind im Kurhaus in Bad Honnef bereits fertig.

  • Die Sanierung des Kurhauses in Bad Honnef ist fast fertig.
  • Bei den Arbeiten liegt das Augenmerk besonders auf Detailtreue. So genau wie möglich soll sich an den historischen Vorbildern orientiert werden.
  • Deshalb wird jetzt auch mit einer bundesweiten Ausschreibung nach den passenden Kronleuchtern gesucht.

Bad Honnef – Die Sanierungsarbeiten am historischen Kurhaus sind in vollem Gange – und schreiten dabei planmäßig voran. Das wurde bei einer Begehung zum aktuellen Stand der Renovierungsmaßnahme deutlich.

Frank Beckmann und Jörg Sudmann, Mitarbeiter des Technischen Gebäudemanagements der Stadt Bad Honnef, führten vom Dach bis zum Keller durch das 1906 erbaute Kurhaus und legten dar, was an Arbeiten bereits abgeschlossen ist und wie der weitere Fortgang geplant ist.

So ist das Dach mit einer neuen Stahlkonstruktion verstärkt worden, für deren Errichtung eigens ein weiteres Schutzdach über das Kurhaus gesetzt werden musste. Das Dach ist nun mit Wärmedämmung ausgestattet und die Dachdecker sind fast fertig, sodass das Wetterschutzdach zum Ende Oktober entfernt werden kann. Der Kran wird voraussichtlich zum ersten Advent nicht mehr benötigt und an dieser Baustelle abgezogen.

Orientierung an historischen Vorbildern

„Wir liegen voll im Zeitplan“, sagte Frank Beckmann, „ und bei den Kosten liegen wir 0,3 Prozent darüber, was den Materialzuschlägen für Metall zuzuschreiben ist.“ Von außen ist ein Restaurator seit sechs Wochen an der Arbeit, die Fenster werden seit drei Wochen in ihren Originalzustand versetzt, und an der Stuckdecke wird seit zwei Wochen gearbeitet. Insgesamt sind die Bemühungen groß, sich an den historischen Vorbildern zu orientieren.

Trotz langer Recherche wurden nur wenige Bilder gefunden, die den Kurhaussaal in seinen Details zeigen. Aus den 20er Jahren gibt es ein Bild, auf dem wohl noch die ursprünglichen Kronleuchter zu sehen sind. Nach diesem Vorbild wird jetzt bundesweit ausgeschrieben.

LEDs lassen künftig Decke und Bühne erstrahlen

„Das Denkmalamt hat uns recht freie Hand gelassen und für die geschätzten Kosten, die im niedrigen sechsstelligen Bereich hierfür liegen, sogar eine Förderung in Aussicht gestellt“, sagte Jörg Sudmann. Somit sind die Kugellampen, die zuletzt den Saal beleuchteten und die, wie die Experten sagten, recht abenteuerlich aufgehängt waren, Geschichte. Denn künftig werden LEDs die Decke anstrahlen und die Fläche vor der Bühne ausleuchten, wobei man sich bemüht, nicht zuviel Technik sichtbar werden zu lassen.

Die Empore wird künftig nur Platz für Technik und Pressevertreter bieten. Auch hier müssen aufgrund neuer DIN-Normen die Geländer erhöht werden. „Der fehlende Brandschutz war die Ursache für die Sanierung“, sagte Jörg Sudmann, „aber wir hatten zwei Jahre Zeit, das Gebäude auf seine Mängel zu untersuchen und so hatten wir einen guten Überblick über die weiteren Arbeiten.“

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Beim Einbau der Lüftung im Jahr 1993 waren wohl tragende Elemente zerstört und die Statik des Kursaals war stark beeinträchtigt worden. Das führte zu weiteren Rissen im Deckensystem und in den Wänden, die nicht nur dem Alterungsprozess des Baumaterials geschuldet waren. Im Keller werden die Räume für Damen- und Herrentoiletten getauscht, und ein zweiter Aufzug für Gäste wird zum Lastenaufzug umgebaut, der dann auch Stühle und Tische aufnehmen kann.

Dort unten befinden sich dann Spül- und Hauptküche sowie ein Lebensmittelkühlhaus für den Service. Der hintere Teil wird komplett getrennt vom Kurhausbetrieb und für Seniorentreff und VHS-Nutzung entsprechend barrierefrei umgebaut.  

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