Corona in Rhein-SiegLandrat und Kommunen suchen nach Lösungen für Schnelltests

Lesezeit 2 Minuten
Den kostenlosen Antigen-Schnelltest bietet ab heute unter anderem das Medicare-Testzentrum in Siegburg an.

Den kostenlosen Antigen-Schnelltest bietet ab heute unter anderem das Medicare-Testzentrum in Siegburg an.

Rhein-Sieg-Kreis – Es ist mal wieder Hochdruck angesagt. Jetzt in Sachen Corona-Schnelltests. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat erklärt, dass man mit den Kommunen unter Hochdruck daran arbeiten werde, die ortsnahe Teststruktur flächendeckend auszubauen. „Wir sind mit Verordnungen überflutet worden“, sagte Landrat Sebastian Schuster gestern in der Corona-Pressekonferenz zu den Folgen der am Sonntag vom Bund versendeten Neufassung der Coronavirus-Testverordnung, aus der eine Allgemeinverfügung für die Umsetzung in Nordrhein-Westfalen resultierte. Hier finden Sie weitere Informationen zu den Schnelltests im Rhein-Sieg-Kreis.

Kooperation zwischen Arztpraxen, Apotheken und gewerblichen Anbietern

Für Dienstagnachmittag bat Schuster die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Rhein-Sieg-Kreis zur Telefonkonferenz. Thema: Wie lässt sich vor Ort gewährleisten, dass sich jede und jeder einmal pro Woche von geschultem Personal unentgeltlich auf Covid-19 testen lassen kann?

Anlaufstellen für den Gratis-Test können neben Arztpraxen und Apotheken, die bereits zur Durchführung der sogenannten Antigen-Tests in der Lage waren, auch gewerbliche Anbieter sein, wie etwa die Medicare-Testzentren der Firma Stay Safe in Siegburg und Troisdorf.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Das könnte Sie auch interessieren:

Mit Anbietern würden in den nächsten Tagen Vereinbarungen geschlossen, sagte Kreis-Gesundheitsdezernent Dieter Schmitz. Die Terminvergabe für die Schnelltests erfolgt über die jeweiligen Anbieter, die dann die Kosten mit der Kassenärztlichen Vereinigung abrechnen. Wer sich testen lässt, muss also vor Ort nicht zahlen.

Städte und Gemeinden müssen kreativ werden

Für Gebiete, in denen weder Ärzte noch Apotheken oder Private bereit stehen, ist die Kreativität der Städte und Gemeinden gefragt. Die Bürgermeister-Runde mit dem Landrat sollte dazu dienen, Ideen zu sammeln. Die Kommunen sollen dabei grundsätzlich nicht als Trägerinnen von neuen Testzentren auftreten. Denkbar ist jedoch die Nutzung kommunaler Gebäude oder von Bürgerhäusern und beim Testpersonal zum Beispiel ein Engagement der Rettungsdienste.

Die beiden Testzentren des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg und Rheinbach stehen für die kostenlose Schnelltestung nicht zur Verfügung. „Da benötigen wir die Kapazitäten ausschließlich für die PCR-Tests im Auftrag des Gesundheitsamtes“, erklärte Landrat Schuster ausdrücklich. Auch an eine Wiederbelebung des früheren Drive-in-Abstrichzentrums des Kreises am Möbelhaus in Hennef-Stoßdorf sei nicht gedacht.

Eine erste Übersicht über Einrichtungen, die Schnelltests anbieten, gibt der Kreis „ohne Anspruch auf Vollständigkeit“ auf seiner Internetseite. Diese Übersicht soll fortlaufend aktualisiert werden.

Kein Kontrollsystem

Ein Kontrollsystem, das diejenigen entlarvt, die nun auf die Idee kommen, verschiedene Stellen aufzusuchen, um sich mehr als einmal pro Woche kostenlos auf Corona testen zu lassen, ist nicht eingerichtet. Hier vertraut der Kreis auf Treu und Glauben. Allerdings, so Dezernent Schmitz: „Stichprobenartige Überprüfungen gegen einen Schnelltest-Tourismus sind nicht ausgeschlossen.“

KStA abonnieren