Ein Paradies für FröscheRuppichterother Teichanlage wurde umgestaltet

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Ohne Fressfeinde finden die Grasfrösche ideale Möglichkeiten zur Vermehrung vor.

Ohne Fressfeinde finden die Grasfrösche ideale Möglichkeiten zur Vermehrung vor.

Ruppichteroth – Eine alte Teichanlage am Felderörtchesbach bei Winterscheid ist ein Paradies für Grasfrösche. Ein angrenzender Laubwald komplettiert das Ensemble am Rand des Derenbachtals. „Hier lebt die größte Population von Grasfröschen im Kreis, vielleicht sogar in der Region“, sagt Elke Säglitz. Sie ist Projektleiterin im Amt für Umwelt- und Naturschutz des Kreises. Der Laichplatz sei von überregionaler Bedeutung.

Ein Glücksfall für den Naturschutz sei gewesen, dass das Areal im Jahr 2014 zum Verkauf stand. „Die politischen Gremien haben entschlossen, die Liegenschaft zu erwerben, um den dort lebenden Fröschen, Kröten, Schlangen und anderen Tieren eine dauerhafte sowie sichere Heimat zu geben“, berichtet Säglitz, die das Projekt betreut. Schnell wurden Erfolge verzeichnet.

Molche und Nattern folgen

Im Jahr 2018 wurden 4360 Grasfrösche gezählt, die zum Laichen in die ehemaligen Fischteiche gekommen waren. Und wo Frösche sind, da fühlt sich auch die geschützte Ringelnatter wohl. Immerhin gehören die zu ihrer Lieblingsspeise.

Damit sich die Amphibien und Reptilien wohl fühlen, wurde das Umfeld der Teiche umgestaltet. Dazu gehörte, dass die alte Fischerhütte vor gut einem Jahr abgerissen wurde. Da in dem Häuschen asbesthaltige Baustoffe verarbeitet waren, hatte eine Spezialfirma den Abriss und die Entsorgung der Überreste durchgeführt. „Die Fläche ist mittlerweile zugewachsen und hat sich gut in die Umgebung eingefügt“, sagt Säglitz. Jetzt stehe der Umbau der Teichanlage an. „Die Uferbereiche müssen flacher werden, damit dort weitere Laichplätze entstehen.“

Durch das Absenken des Wasserstandes an einem Teich, bedingt durch die Instabilität des Dammes, seien schon wertvolle Flachwasserzonen entstanden, die von den Grasfröschen aufgrund der dort schnelleren Erwärmung des Wassers bevorzugt als Laichplatz genutzt werden.

Jagd auf Molche und Frösche

Doch zuvor mussten die Fische aus den Becken genommen werden, die zur Gefahr für die Amphibien werden konnten. „Giebel und Schleien machen nicht nur Jagd auf Molche und Frösche, sie interessieren sich auch für deren Nachwuchs“, erläutert Säglitz. Kaulquappen würden schon mal mit einem Biss verschlungen.

Die Gewässer sind nun nicht mehr voller Fressfeinde. Das wird dazu führen, dass außer den Fröschen auch die Population von Molchen in den nächsten Jahren deutlich ansteigen wird. Bisher gibt es dort schon zwei Arten. „Berg- und Fadenmolche sind vereinzelt zu finden“, sagt Säglitz. Und das führt dann auch dazu, dass sich die Ringelnattern vermehren, „wenn ihr Speisetisch immer gut gedeckt ist“.

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Nicht nur an den Rändern des Teiches fühlen sich Amphibien wohl. Säglitz hat schon einige Feuersalamander im benachbarten feuchten Waldgebiet am Feldörtchesbach entdeckt.

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