74 TeilnehmerKaninchenzüchter präsentierten ihre Tiere im Wettbewerb in Eitorf

Lesezeit 2 Minuten
Im Bürgerzentrum konnten sich die Besucher die prämierten Kaninchen anschauen und auch kaufen.

Im Bürgerzentrum konnten sich die Besucher die prämierten Kaninchen anschauen und auch kaufen.

Eitorf – Seit 110 Jahren zeigen die Kaninchenzüchter des R 83 immer wieder ihre Deutschen Widder und Blauen Wiener. Ununterbrochen ist die Tradition der Ausstellungen, wie der Vorsitzende Josef Windscheif stolz erklärte. Schon die Altvorderen seien zu Kreis- und Landesschauen gefahren. Paul Rutkowski, Legende im Verein, reiste beispielsweise mit einem Holzvergaser-Fahrzeug und seinen Tieren bis nach Dortmund.

Ein bisschen unangenehm war Windscheif, dass er erzählen musste, dass er selbst den Titel des Vereinsmeisters errungen hatte. Der Schirmherr, Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch, hatte ihm am Morgen im Bürgerzentrum die Auszeichnung verliehen. Pokale gab es nicht, stattdessen Keramiken aus dem Kannenbäckerländchen. Zwei Preisrichter hatten 74 Tiere begutachtet und bewertet.

Höchstzahl von 100 Punkten noch nie erreicht

Mit 97,5 Punkten stellte der Vereinschef das beste Tier der Schau, mit 387 Punkten auch noch die beste Vierergruppe. „Deutsche Widder wildfarben“ waren es, die bei den Juroren am besten abschnitten. Der Abstand zu den nachfolgenden Züchtern aber war gering, es wurde um Zehntelpunkte gerungen. In die Wertung fließen vor allem Gewicht, Körperform, Farbe und Fellqualität ein, aber auch Merkmale wie die Zeichnungen im Fell. 100 Punkte ist die höchste erreichbare Zahl, Windscheid konnte sich nicht erinnern, dass sie schon jemals vergeben worden wäre. „Es muss nur eine Kralle einen anderen Farbton haben, dann gibt es schon Abzüge“, erklärte er.

26 Mitglieder hat der R 83, dazu drei Jugendliche. Doch auch unter den Erwachsenen gibt es einige junge Leute. Dominik Thielen etwa, der mit seinen hübschen Sachsengold antrat. Der Züchter ist gerade mal 21 Jahre alt und familiär vorbelastet, Großeltern und Eltern sind ebenfalls dabei: „Ich bin da hinein geboren. Bevor das ausstirbt, mache ich weiter“, sagte er.

Chinaseuche hat viele Bestände dezimiert

Vereinsjugendmeister wurde Lucas Vester mit seinen Alaska. Lena Thielen, ebenfalls aus der Linie der Windscheifs, machte Platz zwei. Eines ihrer „rhönfarbigen Löwenköpfchen“ gehörte zu den besten Tieren der Schau.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zur Kreisschau nach Lohmar-Birk gehen sie wohl alle. Die Zeiten aber haben sich geändert. RHDV 2, in Züchterkreisen Chinaseuche genannt, hat viele Bestände dezimiert. Hatten Züchter früher 200 Kaninchen in den Ställen, wie der 86 Jahre alte Karl Löbach, sind es heute 30 bis 50 Tiere. Löbach hat noch nicht aufgehört, er hält noch zwei.

KStA abonnieren