Gravierende SchädenWeber-Bad bleibt nach Brandstiftung länger geschlossen

Lesezeit 2 Minuten
Der Brand auf der Schwimmbad-Baustelle Anfang September hat den Zeitplan der Sanierung über den Haufen geworfen.

Der Brand auf der Schwimmbad-Baustelle Anfang September hat den Zeitplan der Sanierung über den Haufen geworfen.

Eitorf – Auch im Sommer 2019 werden die Wasserfreunde vor der Tür bleiben müssen. Die Sanierung des Hermann-Weber-Bads wird wohl deutlich länger dauern als geplant. Das hat die Gemeindeverwaltung mitgeteilt, die sechs Wochen nach dem Brand auf der Baustelle genauere Angaben zu Schadenshöhe und Zeitverlust machen konnte.

In der Nacht von 8. auf 9. September hatten Unbekannte auf der Baustelle lagernde Dämmstoffe mit einem Brandbeschleuniger angezündet; die Flammen griffen auf den Neubau über und zerstörten Teile der Dachisolierung. Das Feuer war schnell gelöscht, der Schaden wurde in einer ersten Schätzung auf mehrere Tausend Euro beziffert.

Bereits montierte Teile müssen wieder entfernt werden

Nun gehen die Verantwortlichen im Rathaus von einem Schaden in ganz anderen Dimensionen aus: Wie die Verwaltung gestern mitteilte, beläuft sich die Schadenssumme nach derzeitiger Berechnung auf 300.000 Euro. „Noch nicht berücksichtigt ist hierbei der Einnahmeausfall“, hieß es in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Weit gravierender als zunächst angenommen sind offenbar die Folgen für die Sanierung: Ein Teil der bereits montierten Bauteile müssten bis hin zum Dach wieder entfernt werden. Danach erst könnten die eigentlichen Reparaturen beginnen, so die Auskunft.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dabei arbeitet die derzeit gute Konjunkturlage im Bauhandwerk gegen die Planer in Eitorf: Die zeitliche Koordination der einzelnen Gewerke in der Abfolge ist aufgrund der guten Auslastung der Betriebe schwierig. Daher zeichne sich eine um drei bis fünf Monate längere Bauzeit ab, erklärten Vertreter der Verwaltung. Bislang war als Fertigstellungstermin der 1. Juni des kommenden Jahres angepeilt worden. 7,8 Millionen Euro waren für die Sanierung des 45 Jahre alten Bades angesetzt.

Es wird energetisch wie brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Schwimmbadtechnik wird erneuert, Eingang und Umkleiden umgebaut. Es gibt ein neues Farbkonzept, eine Rutsche mit Lichteffekten, Liegezone und ein größeres Bistro. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, weil Zeugen kurz vor dem Ausbruch des Feuers zwei Jugendliche bemerkt hatten, die sich auf der Baustelle zu schaffen gemacht hatten. Die zunächst ausgesetzte Belohnung von 500 Euro hat die Gemeindeverwaltung inzwischen auf 2000 Euro erhöht. Hinweise, auch vertraulich, nehmen die Polizei in Eitorf oder die Gemeindeverwaltung entgegen: Dieter Tentler, 02243/89 138, oder Michaela Lehmacher, 02243/89 152.

KStA abonnieren