Neues JugendhilfezentrumKreiseinrichtung in Eitorf auf dem früheren Bauhofgelände

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So soll das Gebäude einmal aussehen. Vorn ist die Rampe zur Tiefgarage zu erkennen, die 920 Quadratmeter groß sein soll.

So soll das Gebäude einmal aussehen. Vorn ist die Rampe zur Tiefgarage zu erkennen, die 920 Quadratmeter groß sein soll.

  • Auf dem ehemaligen Bauhofgelände in Eitorf entsteht derzeit das neue Jugendhilfezentrum des Kreises.
  • Auf 3700 Quadratmeter Grundfläche entsteht ein zweigeschossiges Gebäude mit Staffelgeschoss.
  • 45 Mitarbeiter sowie sieben der Erziehungsberatungsstellen werden dort einziehen.

Eitorf – Die Baugrube ist ausgehoben, der Beton gegossen. Dort, wo der Eitorfer Bauhof sein Salzlager hatte, auf dem großen Areal zwischen Park-and-Ride-Platz und der Straße Am Eichelkamp, entsteht das neue Jugendhilfezentrum des Kreises. „Derzeit ist der Rohbauunternehmer aktiv, der Rohbau sollte bis Jahresende abgeschlossen sein“, teilte Katja Eschmann von der Pressestelle des Rhein-Sieg-Kreises auf Anfrage mit.

Was wird an dieser Stelle gebaut?

Das neue Jugendhilfezentrum des Kreises mit angeschlossener Erziehungsberatungsstelle. Dafür wird auf 3700 Quadratmetern Grundfläche ein zweigeschossiges Gebäude mit Staffelgeschoss hochgezogen. Es soll eine 1643 Quadratmeter große Nutzfläche haben, hinzu kommt eine Tiefgarage.

Zum ersten Mal baut der Kreis nach dem sogenannten BIM-Verfahren, dem „Building Information Modeling“: Alle Pläne und Daten sind digital erfasst, nachträgliche Änderungen stehen sämtlichen am Bau Beteiligten – vom Architekten über Baufirmen bis zu zuständigen Behörden – sofort zur Verfügung.

Warum musste neu gebaut werden?

Das jetzige Jugendhilfezentrum und die Erziehungsberatung sind an drei verschiedenen Standorten in gemieteten Räumen untergebracht. In beiden Fällen steht eine anderweitige Nutzung an. Außerdem ist der Raumbedarf groß: Das für Eitorf und Windeck zuständige Jugendhilfezentrum hat die höchste Falldichte im Rhein-Sieg-Kreis.

Die Nähe zu Jugendcafé und Bahnhof mit Busbahnhof waren weitere Pluspunkte. Das Kreisjugendamt unterhält für die acht Gemeinden im Kreisgebiet zwei weitere Zentren in Neunkirchen-Seelscheid, das auch für Much und Ruppichteroth zuständig ist, sowie in Meckenheim für Alfter, Swisttal und Wachtberg.

Was sind die Aufgaben?

Eltern, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden bei der Bewältigung familiärer und sozialer Probleme unterstützt. Fragen zum Sorgerecht werden dabei ebenso beantwortet, wie Hilfe bei der Erziehung und der Bewältigung von Alltagsproblemen geleistet wird.

Wie viele Mitarbeiter wird das neue Jugendhilfezentrum in Eitorf haben?

45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendhilfezentrums sowie sieben der Erziehungsberatungsstelle werden dort einziehen. Ein 190 Quadratmeter großer Erweiterungsbau bietet Platz für weitere zwölf bis 14 Arbeitsplätze. Diese Büros sind auf Vorrat gebaut, falls der Raumbedarf des Jugendhilfezentrums weiter ansteigt. Zunächst könnte auch fremdvermietet werden.

Was kostet der Neubau insgesamt?

Die Gesamtkosten, in denen sowohl der Kauf des Grundstückes von der Gemeinde als auch die Baukosten enthalten sind, werden mit 7,8 Millionen Euro veranschlagt. Den Löwenanteil von 5,85 Millionen Euro trägt das Land Nordrhein-Westfalen, das ist über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz geregelt. Der Kreis beteiligt sich mit mindestens zehn Prozent an den Baukosten.

Warum sind die Kosten gestiegen?

Bei der ursprünglichen Kostenschätzung aus dem Jahr 2016 waren 6,5 Millionen Baukosten genannt worden. In der Planungsphase Mitte 2017 wurde klar, dass sich der Bau um über 600 000 Euro verteuert. Das war dem gestiegenen Raumbedarf beider Einrichtungen durch wachsende Fallzahlen ebenso geschuldet wie der Lage des Neubaus im Überschwemmungsgebiet des Eipbaches: Um einem 100-jährlichen Hochwasser zu trotzen, musste so gebaut werden, dass die Oberkante des Fußbodens im Erdgeschoss rund 70 Zentimeter über der Hochwasserlinie liegt. So entstand unter dem Gebäude Platz für die 920 Quadratmeter große Tiefgarage.

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