Rätsel um Großkatze gelöstExpertin identifiziert Tier aus Eitorf anhand eines Videos

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Diese Aufnahme des Serval von einer der Wildkamera stammt vom 30. Dezember 2019.

  • Vor wenigen Tagen haben Anwohner eine Großkatze in den Straßen Eitorfs entdeckt und die Polizei informiert.
  • Fachleute vom Amt für Natur- und Artenschutz des Rhein-Sieg-Kreises hatten auf eine seltene Savannah-Katze getippt.
  • Jetzt gibt es Klarheit. Eine Expertin erklärt, wie man sich verhalten sollte, wenn man das Tier trifft.

Eitorf – Das Rätsel um die mysteriöse Katze im Wald scheint gelöst. „Ich bin mir sicher, es ist eine Serval“, sagt Züchterin Sabine Bellenbaum nach Begutachtung eines Videos, das der Redaktion zur Verfügung gestellt wurde. Es stammt von einem Jäger aus Eitorf, der mit einer Kamera in seinem Revier Tiere beobachtet.

„Eigentlich geht es mir dabei vorwiegend um die Wildschweinpopulation“, so der Waidmann. „Als ich dann aber bei der Auswertung der Aufnahmen die Katze gesehen habe, war ich schon sehr verwundert.“ Zuerst habe er an eine Savannah-Katze gedacht, war sich aber nicht sicher. „Daraufhin habe ich eine Züchterin für diese Katzen kontaktiert und die sagte mir, es sei eine Serval.“

Echte Serval kann gut einen Meter lang werden

Der Unterschied zwischen einer Serval- und Savannahkatze besteht in der Abstammung. Die Serval ist eine mittelgroße Katze aus Afrika. Sie ähnelt von ihrer Statur her einem Luchs, der in Europa heimisch ist. Die Savannah-Katze ist ursprünglich eine Kreuzung aus einer Serval mit einer anderen Hauskatze. Heute wird sie als eigene Hybrid-Rasse anerkannt und ist deutlich kleiner als eine Serval, die gut einen Meter lang werden kann.

Für eine echte Serval, wie die in Eitorf gesichtete Katze, würden zwischen 4000 und 6000 Euro bezahlt, wenn Abstammungspapiere vorlägen, sagt die Expertin. Für eine entsprechende Savannah-Katze seien es bis zu 12.000 Euro.

Katze stellt keine Gefahr für Menschen dar

Die Haltung einer Serval unterliegt strengen Vorschriften. Da die Wildkatzen ursprünglich aus Afrika stammen, brauchen sie ein beheiztes Wärmehaus und ein Freigehege als Auslauf. Als Freigänger raus in die Natur dürfen sie auf keinen Fall. „Ich gehe davon aus, dass das wertvolle Tier seinem Besitzer abgehauen ist“, erklärt Bellenbaum. Sie habe auch schon von Fällen illegaler Haltung gehört. Nicht immer wollten Besitzer alle gesetzlichen Haltungsvorschriften für eine solche Katze erfüllen und würden ihre Serval nicht wie vorgeschrieben anmelden.

Ob Serval oder Savannah – für Menschen gehe von der gesuchten Katze in Eitorf keine Gefahr aus. „Man sollte sie aber nicht in die Enge treiben, da sie mächtige Krallen haben und kräftig beißen können“, so Sabine Bellenbaum. Einfangen könne man diese meist scheue Katze nur schwer. „Vielleicht kann man sie in eine Garage locken.“ Sollte sich die Katze in einem umfriedeten Umfeld bewegen, in dem sie leicht eingefangen werden kann, sollte die Polizeiwache in Eitorf informiert werden: 02243/94 34 21.

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