SonderausgabeGroßes Gedränge an der Eitorfer Tafel

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Eitorf – „Zwei Erwachsene, fünf Kinder.“ „Noch mehr Frischkäse!“ „Ich brauche noch Pute, Petra!“ Laut schwirren die Rufe durch die Räume der Eitorfer Tafel.

Am Dienstag war Ausgabetag, aber dieses Mal ein ganz besonderer. Die „Eitorf Stiftung“ hatte tief in die Tasche gegriffen und rund 9000 Euro bereitgestellt für Lebensmittel, aber auch Waschmittel, Süßigkeiten, Duschgel und Shampoo.

Sonderausgabe mit Produkten, die es sonst nicht gibt

Tafel-Mitarbeiter, Eitorfer Geschäftsleute und die Mitglieder der Stiftung hatten Tüten gepackt und verteilten sie gemeinsam an bedürftige Bürger der Gemeinde. Mittendrin standen Pia Wiedemann und Herbert Tichelhofen, die die Sonderausgabe mit ihren Mitstreitern angeschoben hatten. Bei dieser Aktion gab es Produkte, die es bei den wöchentlichen Ausgaben das Jahr über nicht gibt, Zahnbürsten zum Beispiel, oder Waschpulver.

Günter Lukas aus dem Leitungsteam freute sich über das Engagement: „Das hier ist die Krönung.“ Denn die Stiftung hatte den Start der eigenständigen Eitorfer Tafel zum 1. Februar schon mit 1500 Euro unterstützt. Und zum dritten Mal gab es die Großspende, in den vergangenen zwei Jahren noch gemeinsam mit der Windecker Tafel. Insgesamt benötigt Lukas jährlich 16 000 Euro.

Tafel-Mitarbeiter, Mitglieder der „Eitorf-Stiftung“ und Eitorfer Geschäftsleute hatten sich zusammengetan, um den Ansturm bei der Sonderausgabe am Dienstag zu bewältigen.

Tafel-Mitarbeiter, Mitglieder der „Eitorf-Stiftung“ und Eitorfer Geschäftsleute hatten sich zusammengetan, um den Ansturm bei der Sonderausgabe am Dienstag zu bewältigen.

Alle sind ehrenamtlich tätig

Alle Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig, die Sortierer, die die Tüten vorbereiten, ebenso wie die 13 Sammler, die rumfahren und die Lebensmittel abholen, sowie die fünf bis sechs Menschen, die regelmäßig dienstags die Sachen an die Bedürftigen verteilen. Etwa 200 sind registriert, die Kinder kommen noch dazu. Rund 90 kommen jeweils zu den wöchentlich angebotenen Terminen.

Neben Lukas, Organisator und begeisterter Fahrer, gehören Anja Löhr, Christel Rommerskirchen und Erwin Wulf zum Leitungsteam. Hand in Hand arbeiteten sie mit den Mitgliedern der „Eitorf-Stiftung“, sie hatten alle Hände voll zu tun.

Viel los an der Bahnhofsstraße

Der Ansturm vor den Räumen an der Bahnhofstraße war groß, schon ab etwa 7 Uhr hatten sich die Menschen angestellt. Es war ein Gewimmel und Durcheinander, manche drängelten sich auch vor. Draußen standen alte „Kunden“ der Tafel und beklagten das Geschiebe. Gerade junge Männer würden sich nicht an die Reihenfolge halten.

Doch Lukas und George Kasho, ein arabisch sprechender Helfer, bemühten sich darum, dass es möglichst fair abläuft. Sie ließen die Vorwitzigen stehen und holten andere, die länger gewartet hatten nach vorne. „Es ist sehr gut“, sagte ein Flüchtling und fügte in Deutsch einfach hinzu: „Danke schön.“

Eine andere Eitorferin findet es gut, dass es jetzt einen Übersetzer gibt. Überhaupt fand sie viele lobende Worte: „Mich beeindruckt, dass die Leute hier immer höflich bleiben. Sie berücksichtigen auch die individuellen Präferenzen. Ich bin zum Beispiel Vegetarierin, da wird drauf geachtet.“ Mit ihrer Tüte zog sie davon. Rund 300, darunter 100 speziell für Kinder, hatte die „Eitorf-Stiftung“ spendiert – ein guter Tag für die Eitorfer Tafel.

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