Übernahme verzögert sichZukunft des Seniorenzentrums in Dattenfeld weiter ungewiss

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Die Renovierung der Sankt-Laurentius-Kirche soll bei der Entscheidung über das Altenheim eine Rolle spielen.

Die Renovierung der Sankt-Laurentius-Kirche soll bei der Entscheidung über das Altenheim eine Rolle spielen.

Windeck – Beim Seniorenzentrum Sankt Josef in Dattenfeld weiß derzeit niemand, wie und vor allem wann es weitergehen soll. Schon seit Jahren wurden zwischen dem Kölner Generalvikariat und der Katholischen Kirchengemeinde Dattenfeld, die Trägerin des Zentrums ist, Verhandlungen zur Übernahme des Hauses durch einen neuen Träger geführt. Der soll das mehr als 100 Jahre alte Bruchsteingebäude mit dem moderneren Anbau, das früher als Krankenhaus und Lazarett diente, im Zusammenhang mit dessen Neuausrichtung kaufen und übernehmen.

Bisher ist dies aber nicht geschehen. So wurde viele Monate mit der Marienhaus-GmbH in Waldbreitbach (Rheinland-Pfalz) verhandelt. Zwar wurden Serviceverträge abgeschlossen wie ein Vertrag über eine sogenannte „Geschäftsbesorgung“, letztlich kam jedoch kein positives Ergebnis zustande. Die Verhandlungen wurden abgebrochen. Jetzt laufen schon seit fast zwei Jahren weitere Gespräche mit der Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft (CBT) Köln, die in einer intensiven Zusammenarbeit mündeten. Die CBT ist auch entschlossen, das Heim zu übernehmen. Das bestätigte der geschäftsführende Vorsitzende des Dattenfelder Kirchenvorstandes, Michael Thiel, auf Anfrage.

Gesetzliche Vorschriften inzwischen erfüllt

Es sei alles so weit vorangetrieben, dass die Übernahme per Notarvertrag erfolgen könne. Die Dattenfelder würden aber immer wieder vertröstet und fühlten sich vom Kölner Generalvikariat ausgebremst. Weil ähnliche Situationen auch für ein Dutzend weiterer Häuser im Bistum bestehen, wolle man in Köln zunächst abwarten, bis eine generelle Klarheit über deren Zukunft geschaffen wird.

Der Vorschlag aus Köln: Solange soll das Altenheim weiterhin in der Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde betrieben werden. Thiel betonte jetzt, dass im Dattenfelder Seniorenzentrum die gesetzlichen Vorschriften inzwischen erfüllt seien. In NRW müssen nämlich bis zu 80 Prozent der Zimmer Einzelzimmer sein, es dürfen nur noch 20 Prozent der früher üblichen Doppelzimmer angeboten werden. Thiel: „Wir haben die Zahl unserer Zimmer im Heim von 73 auf 64 reduziert, dazu kommt noch ein sogenanntes Krisenzimmer, das vor- und freigehalten werden muss.“

Renovierung nicht absehbar

Als neue Situation bezeichnet es der Vorsitzende, dass jetzt offenbar ein Junktim zwischen einer dringend notwendigen und länger geplanten Innenrenovierung der Sankt-Laurentius-Kirche und der Heimübernahme geschaffen wurde. Pfarrgemeinde und Heimatklerus drängen laut Thiel auf die Baumaßnahme in der auch als Siegtaldom weithin bekannten Kirche. Das Projekt wurde zunächst auf Kosten von 750.000 Euro geschätzt, inzwischen aber auf weniger als eine halbe Million Euro reduziert. Durch die Koppelung mit der Übernahme des Altenpflegeheims scheint die Renovierung jetzt auf eine nicht absehbare Zeit verschoben.

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