VerkehrStationen in Windeck verbinden Verkehr mit und ohne Motor

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Mobilstation 2

Platz für 99 weitere Pendlerautos ist am Herchener Bahnhof zwischen Landstraße 333 und Bahntrasse geschaffen worden.

  • Rund 9000 Menschen pendeln täglich über die Windecker Bahnhöfe.
  • Neue Park&Ride-Plätze sollen nun eine bessere Verbindung schaffen.
  • Alle Hintergründe zu den Bauprojekten.

Windeck – Bahnhof und Haltepunkt waren gestern. Wer in die Zukunft blickt, spricht von „Mobilitätszentren“. Solche Zentren, in denen die Menschen von der Bahn aufs Fahrrad, ins E-Auto oder in den Bus umsteigen, sollen die Windecker Bahnhöfe werden. Die größte Flächengemeinde im Rhein-Sieg-Kreis hat derer immerhin fünf an der Siegtalbahn Köln-Siegen und einen an der Westerwaldstrecke von Au nach Limburg. Am westlichsten Windecker Haltepunkt in Herchen wurden gestern 99 neue Parkplätze und zehn abschließbare Fahrradboxen eingeweiht.

„Alles, was moderne Mobilisierung ausmacht“, will der Geschäftsführer des Unternehmens Nahverkehr Rheinland GmbH, Norbert Reinkober an den Mobilitätszentren zusammenfassen. Schließlich bedeute Mobilität „Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, erklärte er in Herchen. Der Zweckverband NVR hat 90 Prozent der Bau- und Grunderwerbskosten des Projekts in Herchen zugeschossen. Herchen werde „immer mehr zu einem Paradebeispiel einer gelungenen Mobilstation“, sagte Reinkober.

Bürgermeisterin Alxandra Gauß will weitere Fahrradboxen

Dass die Fahrradboxen den Bedarf nicht decken, berichtete Bürgermeisterin Alexandra Gauß. Ohne dass die Gemeinde sie offensiv angeboten habe, seien sie im Nu vergeben gewesen. „Wir hätten gern mehr“, sagte sie und bekam die Einladung, weitere Anträge einzureichen.

Dass es auf Windecker Bahnhöfen noch eine Menge zu tun gibt, wird schon beim Betrachten der beiden alten Bahnhofsgebäude in Herchen und Au deutlich. In Herchen versucht ein neuer Inhaber seit sieben Jahren, eine Pizzeria zu eröffnen. Das Gebäude in Au gammelt vor sich hin. Dort hat die Gemeinde im vergangenen Jahr die Park& Ride-Anlage samt der alten Bahnmeisterei gekauft, die mitten auf dem Grundstück steht. Jüngst hat der Rat beschlossen, sich auch das Vorkaufsrecht für das Gebäude zu sichern. Denkbar sei dort viel, konkret noch nichts, erklärt Bürgermeisterin Gauß.

9000 Menschen pendeln täglich über die Windecker Bahnhöfe

Vorzeigebahnhof an der Oberen Sieg ist das privat sanierte Gebäude in Schladern. Dort plant die Gemeinde mit Landesmitteln ebenfalls ein Mobilitätszentrum mit Fahrradboxen, Ladestationen für E-Bikes und Autos, den Umbau des Busbahnhofs und das seit fast zehn Jahren geplante Parkdeck. Dort ist wie an allen Bahnhöfen an eine Videoüberwachung gedacht, die die Sicherheit erhöhen soll.

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Von den Windecker Bahnhöfen mit derzeit 1200 Parkplätzen fahren täglich 9000 Pendler aus dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Oberbergischen Kreis und dem nördlichen Rheinland-Pfalz zur Arbeit. Norbert Reinkober kann sich vorstellen, an diesen Zentren auch Angebote für die sich unter Corona-Bedingungen rasant wandelnden Arbeitsformen zu machen. „Warum soll ein Mitarbeiter nach Köln fahren, wenn er in einem Co-Working-Space im Bahnhof an der Oberen Sieg ebenso gut arbeiten und mit Kollegen kommunizieren kann?“

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