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War es ein Wolf?Experte prüft Foto aus Eitorf-Obereip

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Wolf

Der Wolf macht Druck: Immer häufiger gibt es Spuren von ihm. (Symbolfoto)

Eitorf – Vor wenigen Wochen erst wurde Windeck zur Pufferzone für das Wolfsgebiet „Stegskopf“ in Rheinland-Pfalz erklärt, jetzt beschäftigt eine mögliche Wolfssichtung Behörden und Experten in Eitorf. Dort wurde am Samstag im Ortsteil Obereip ein Foto von einem Tier gemacht, bei dem es sich möglicherweise um einen Wolf handeln könnte.

„Das Foto stammt vom Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Unternehmens, der das Tier selbst gesehen hat“, schildert Dietmar Birkhahn. Birkhahn ist zertifizierter Wolfsbotschafter des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) für den Oberbergischen Kreis und muss nun ermitteln, ob es sich bei dem beobachteten Tier tatsächlich um einen Wolf handelt.

„Wenn das Foto authentisch ist und einen Wolf zeigt, dann dürfte es sich um ein etwa eineinhalb bis zweijähriges Jungtier handeln“, vermutet Birkhahn. Er dürfte dann auf der Suche nach einer Partnerin oder einem Partner oder aber nach einem geeigneten Revier sein.

Wölfin in Rheinland-Pfalz

Für ausgeschlossen hält es der Experte, dass es sich um ein Tier aus dem Wolfsgebiet „Stegskopf“ jenseits der Landesgrenze handelt. „Die Wölfin gilt seit April als dort ansässig“, schildert Birkhahn. Das Tier war dort innerhalb von sechs Monaten zum zweiten Mal genetisch nachgewiesen worden.

Experten bezeichnen sie deshalb als ortstreu. Im NRW-Umweltministerium gehe man nicht davon aus, dass die Wölfin in die nordrhein-westfälischen Gebiete der Pufferzone bei Windeck vordringen werde. Dies sei jedoch auch nicht völlig auszuschließen.

Nach Angaben des Nabu-Mitarbeiters sind Wolfssichtungen im Rhein-Sieg-Kreis nicht ungewöhnlich. „Im Raum Hennef hat es diese in letzter Zeit immer wieder gegeben.“ Es spreche aber bislang nichts dafür, dass ein Wolf im Kreisgebiet ansässig werde. Bislang seien die Tiere nur durchgezogen.

Neulich habe es etwa den Fall eines Wolfs gegeben, der die Region durchquert habe und weit nach Rheinland-Pfalz vorgedrungen sei, um dann wieder zu seinem Familienrudel in Norddeutschland zurückzukehren.

„Fest steht, dass hierzulande jetzt niemand beunruhigt oder gar in Sorge sein muss, sollte das in Obereip gesichtete Tier tatsächlich ein Wolf sein“, erläutert Wolfsexperte Birkhahn. Er rechnet damit, dass sich nach der Beobachtung vom Wochenende nun die Meldungen über weitere tatsächlich oder angebliche Wolfssichtungen mehren werden. „Das ist ein Phänomen, das wir in solchen Fällen immer beobachten.“

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