Windecker SteinbruchIn Imhausen wird doch weiter Basalt abgebaut

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Bereits begonnen hat die Rekultivierung im Steinbruch Imhausen, parallel dazu läuft der Basaltabbau.

Windeck – Der Betrieb des Steinbruchs Imhausen, der eigentlich in diesem Jahr eingestellt werden sollte, soll jetzt doch erst 2024 endgültig beendet werden. Dann soll die zugesagte Renaturierung beginnen. Das fordert der Gemeinderat in einer einstimmig verabschiedeten Resolution.

Vor kurzem noch hatten Bürgermeisterin Alexandra Gauß (Grüne) und Ratsmitglied Dirk Bube (SPD) allerdings eine Dringlichkeitsentscheidung getroffen, in der ein entsprechender Antrag der Basalt AG auf Verlängerung um drei Jahre abgelehnt wurde, vor allem „aus formellen und materiell-rechtlichen Gründen“.

SPD und Grüne sorgen sich um das Wasser-Reservoir

Gauß und Bube hatten angeführt, dass die Gehölze nördlich der Abbaugrenze durch Trockenstress und Schädlingsbefall ihre Abschirmungs- und Schutzfunktion eingebüßt hätten. Die Auswirkungen auf die Menschen seien durch die Verlängerung zu groß. Zum Schutzgut Wasser wurde auf die Stellungnahme des Wasserwerksvereins Geilhausen verwiesen.

Jede Woche, in der weiter gesprengt werde, so der Verein, bedeute ein Risiko für die Wasserversorgung von Wiedenhof und Geilhausen sowie die Gefahr der Zerstörung eines einmaligen Wasserspeichers, der im Katastrophenfall die Versorgung mit sauberen Trinkwasser unterstützen könne. Aktuell wurden der Genehmigungsbehörde vorsorglich Unregelmäßigkeiten beim Wasserüberlauf im Stollen Geilhausen gemeldet.

Laut Wasserwerksverein wurde 2005 ein Vertrag zwischen Land, Kreis und Betreiberfirma abgeschlossen, demzufolge das Ende der Betriebserlaubnis für 2021 und anschließende Renaturierungsmaßnahmen bis 2041 zugesichert werden. Davon geht auch der Bürgerverein Imhausen aus.

Bürger argwöhnen, dass der Basaltabbau noch erweitert wird

Die Belastungen durch Sprengungen, Lärm und den Schwerlastverkehr müssten endlich ein Ende finden, fordern Angelika Brenner und Dieter Zieren für den Bürgerverein. Genau wie Imhausener Bürger und einige Ratsmitglieder argwöhnen beide Vereine, dass jetzt doch das Gelände erweitert werden solle, zumal weitere Parzellen am Steinbruchgelände angekauft worden seien.

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Eine solche Erweiterung um weitere 60 Meter in Richtung Imhausen droht nach einem Antrag der Gesellschaft schon seit mehr als sechs Jahren. Wahrscheinlich sei die beantragte Verlängerung der Betriebserlaubnis nur ein Vorläufer einer Erweiterungsstrategie für den Steinbruch, vermuten Bürger und Vereine.

Bube überreichte Gauß in der Ratssitzung eine Liste mit mehr als 200 Unterschriften aus Imhausen und Geilhausen, die dagegen protestieren. Der Bürgerverein will sich einer Verlängerung der Betriebserlaubnis nicht entgegenstellen, wenn im Gegenzug eine rechtsverbindliche Zusage des Kreises erfolgt, dass der Steinbruch Ende 2024 stillgelegt wird und die Renaturierung dann verbindlich bis 2041 erfolgt.

Naturschutzbehörde sieht kein Problem

Seit dem Jahr 1932 wird im Steinbruch Imhausen Grauwacke abgebaut und zu Baustoffen verarbeitet. Rund 300.000 Tonnen Grauwacke sind es heute jährlich. Jetzt hat die Basalt-Actien-Gesellschaft eine Verlängerung der Abbaugenehmigung beantragt. Der Abbau soll jetzt weitere drei Jahre bis Ende 2024 erlaubt werden.

Kein Problem sieht die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises darin. Beim laufenden Betrieb würden gefährdete Arten nicht geschädigt, sondern sogar gefördert. Der Betrieb, so die Behörde, agiere vorbildlich in Hinblick auf den Arten- und Biotopschutz. Die Befreiung von den Verboten ist erforderlich, weil der Steinbruch in einem Naturschutz- und FFH-Gebiet liegt.

Auch der Naturschutzbeirat stimmte mit großer Mehrheit für die Verlängerung. Schließlich, so hob der Vorsitzende Norbert Möhlenbruch hervor, seien dort viele gefährdete Arten heimisch. Ein Ende der Abbaugenehmigung forderte allerdings Hans Heiner Heuser für den Bergischen Naturschutzverein und verwies auf die Bedenken des Wasserwerksvereins.

Die Rekultivierung im Steinbruchgelände, die bis 2041 fertig gestellt werden soll, hat bereits begonnen. Zunächst wird dabei das Abbauloch zum Teil aufgefüllt, anschließend werden auf einem strukturierten Offenland einige Kleingewässer angelegt, in denen die Amphibien laichen können.

Die Entfernung vom Steinbruch zur Ortschaft Imhausen beträgt rund 400 Meter, was die Behörden für ausreichend halten. Trotzdem gab es in früheren Jahren mehrfach Bürger, die Schäden an ihren Häusern reklamierten.  

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