Zur Finissage seiner WerkschauKünstler Giovanni Vetere nach schwerem Unfall zurück

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Noch blass, aber wieder auf den Beinen: Künstler Giovanni Vetere (77) nach seinem schweren Autounfall.

Noch blass, aber wieder auf den Beinen: Künstler Giovanni Vetere (77) nach seinem schweren Autounfall.

Eitorf – „Ich bin ein positiver Mensch“, sagt Giovanni Vetere (77). Nur so hat er die vergangenen zwei Monate bewältigt: Ein schwerer Autounfall, erzählt der Eitorfer Künstler bei einem Treffen in Siegburg, habe ihn fast das Leben gekostet. Operation, Krankenhausaufenthalt, starke Schmerzen – erst jetzt kann er die ersten Schritte zurück in den Alltag machen. „Ich bin mal nach Siegburg gefahren und will italienisch essen.“

Auf dem Weg von Hamm, erzählt Vetere, war es passiert: „Die Sonne stand so tief, ich habe nichts mehr gesehen. Dann bin ich von der Straße abgekommen, war plötzlich auf dem Gras vom Randstreifen. Links waren Bäume, den ersten konnte ich noch ausweichen, dem dritten nicht mehr.“

Airbags ausgelöst

Durch die Wucht des Zusammenstoßes habe sich der Wagen aufgestellt, die Airbags lösten aus. „Das gab einen Schlag ins Gesicht, einen in den Bauch“, erinnert sich Vetere. Sein einziges Bestreben war: raus aus dem Auto. „Ich habe gar nicht gemerkt, wie schwer ich verletzt war.“

Er habe den Sicherheitsgurt gelöst und sei irgendwie aus dem Auto gekrochen. Mehrere Fahrzeuge passierten die Unfallstelle, bis endlich ein Wagen hielt. Ein junges Paar kümmerte sich um den Schwerverletzten, bis Rettungshubschrauber und Krankenwagen eintrafen.

„Nicht bewegen, nicht bewegen“, hätten sie ihm immer wieder gesagt, bis er von den Rettungssanitätern entsprechend fixiert und in die Bonner Uniklinik am Venusberg gebracht werden konnte. Fünf Stunden wurde er operiert: Wirbel im Rücken waren gebrochen, ein Stück Darm war gequetscht und musste entfernt werden. Eine zweite Operation wäre eigentlich notwendig, aber der Arzt habe angesichts seines Alters abgeraten, so der 77-Jährige.

Eröffnung ohne den Künstler

Die große Ausstellung in Sundern musste ohne ihn eröffnet werden. „Das konnte ich doch nicht absagen!“ Seine Tochter, die Galeristin Carmen Vetere, übernahm. Erst zur Finissage am vergangenen Sonntag konnte der Künstler seine Werkschau selbst sehen; seine Frau Brigitte fuhr mit ihm ins Sauerland.

Mit den Ersthelfern hat er Kontakt aufgenommen, um sich zu bedanken.

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