FichtenporlingDas Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft räumt vom Pilz befallene Flächen

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Der Fichtenporling zerstört die Struktur der Bäume.

Der Fichtenporling zerstört die Struktur der Bäume.

Rhein-Sieg-Kreis – Nach Trockenheit und Borkenkäfer macht der rotrandige Baumschwamm oder auch Fichtenporling den Fichten an Sieg und Rhein zu schaffen. Noch vor der Frostperiode des vergangenen Winters hat der Pilz ganze Bestände befallen. Bäume, die von mehreren wasserarmen Sommern ohnehin geschwächt waren, drohen ohne Vorwarnung umzustürzen.

„Wir sind überrascht, wie schnell der Pilz das Holz angreift und zersetzt“, berichtet der Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, Stephan Schütte.

Um die Sicherheit an der viel befahrenen Landesstraße 312 zwischen Herchen-Bahnhof und Leuscheid sicherzustellen, hatte Revierförster Oliver Seger in dieser Woche eine Spezialfirma geordert. Mit dem Greifarm eines Baggers holten die Experten zielgenau die von Revierassistent Philipp Porten gekennzeichneten Bäume aus dem Hang. Die Straße war halbseitig gesperrt.

Regeln für den Spaziergang

Auch beim Spaziergang während der kommenden Osterfeiertage sollten sich Waldbesucher an die Im Wald geltenden Spielregeln halten. Darum bittet das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft in Eitorf. Vielen Menschen seien die Verhaltensregeln aber nicht bekannt, heißt es in einer Mitteilung.

Rauchverbot, genereller Anleinzwang für unerzogene Hunde und für alle in Hunde in Naturschutzgebieten, als Schutz für Fauna, Flora und Mensch das Radfahren nur auf befestigten Wegen nennt das Forstamt beispielhaft. Generell gelte das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme. (sp)

Die Gefahr erläuterte Porten anhand einer Fichte, die in zweieinhalb Metern Höhe abgebrochen war. Die Trockenheit schwäche die Fichten. Den Pilzen, die sich am Stamm ansiedeln, hätten sie nichts mehr entgegenzusetzen. Das Holz werde spröde und breche bei Wind ab. Der betroffene Baum war immerhin nicht auf die Straße, sondern seitlich gestürzt, so dass er zwischen anderen Bäumen liegen blieb.

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Wenn die Pilzkörper am Stamm zu sehen seien, sei es für den Baum bereits zu spät. Dann müsse schnell gehandelt werden, erläuterte Porten. Grundsätzlich sei der jeweilige Waldbesitzer für die Sicherung seiner Bäume verantwortlich.

Herabstürzende Stämme haben in der Region in der Vergangenheit mehrfach zu Unfällen geführt. Tödliche Unfälle gab es im Bröltal, aber auch an der Sieg. Pilzbefall war dabei bislang nicht die Ursache. Um vorzubeugen, hatten zuletzt im Oktober öffentliche wie private Forstbesitzer unter Federführung der Gräflich Nesselrodeschen Forstverwaltung in einer konzertierten Aktion rechts und links der Bröltalstraße zwischen Hennef und Bröleck potenziell gefährdete Bäume aus den Steilhängen geschnitten.

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