Rhein-Sieg-Kreis – Fotos mit dem Handy sind gefragter denn je. Manchem Fotografen aber ist die Qualität noch nicht ausreichend, manch anderer arbeitet noch zweigleisig mit der Kamera im Telefon und mit der Spiegelreflex. Gerade Hobby-Fotografen der jüngeren Generation aber sind bereits komplett auf moderne Technik umgestiegen.

Mit zunehmender Begeisterung nutzt auch Dr. Doris Nsiff aus Windeck das Handy zum Fotografieren. „Das hat ein ganz anderes Potenzial und einen anderen Look. Man kann mit der Handykamera noch viel mehr spielen“, freute sich die Gewinnerin des Fotowettbewerbs 2018 von „Rhein-Sieg-Anzeiger“ und „Rhein-Sieg Rundschau“ bei der Siegerehrung in der renovierten Sieglarer Geschäftsstelle der Kreissparkasse Köln. Dort wurden die von der Jury ausgewählten 25 besten Fotos prämiert.

Etwa 1100 Fotos wurden eingereicht

Gastgeber und KSK-Regionalvorstand Ralf Klösges verriet, dass bei ihm überwiegend das Handy im Einsatz sei. „Ich fotografiere besonders gerne im Urlaub die Natur in den Bergen.“ Bei einem sehr schönen Bild „streite ich bis heute mit meiner Frau, wer es gemacht hat.“

Bei Chefredakteurin Cordula von Wysocki ist ebenfalls das Handy im Einsatz: „Wenn ich ein Foto sehr schön finde, lass ich es aber auch gerne in einem Drogeriemarkt abziehen.“ Im Anschluss waren die Preisträger im Wettbewerb die Hauptdarsteller am Montagabend. Unter den etwa 1100 eingereichten Fotos hatte es eine Vorauswahl gegeben, aus diesen 60 Bildern bestimmte die Jury schließlich die Reihenfolge.

Zum 16. Mal hatte der Wettbewerb stattgefunden, neben der Kreissparkasse war auch die Erzquell-Brauerei (Zunft Kölsch) aus Bielstein wieder Partner, für die Ingo Rolland nach Sieglar gekommen war. Der als Jury-Mitglied im Unterschied zu den Gästen wusste, welchen Platz sie denn erreicht hatte. So spitzte sich die Spannung mehr und mehr zu.

Dr. Michael Pacyna aus Bornheim freute sich gleich mal über Rang 25. „Es ist schon ein großer Erfolg, überhaupt hier eingeladen zu werden. Das Bild ist mit 30-facher Vergrößerung gemacht worden und ich habe es erst am letzten Tag auf Drängen meiner Frau eingereicht“, berichtete er über das Bild einer Biberratte vom Niederrhein. Danach gaben Redaktionsleiter Reinhard Bernardini und Redakteur Dieter Krantz die weiteren Resultate preis.

Fotos aus dem Troisdorfer Wildpark, Aufnahmen aus Sevilla, dem Ruwenzori-Gebirge in Uganda oder ein Arrangement am Golfplatz Much hatten die Juroren ausgewählt. Das Spektrum war breit gefächert und einige Teilnehmer hatten in der Tat auch die Fotos mit dem Handy gemacht. „Einem guten Freund aus unserem Freundeskreis stand am nächsten Tag eine schwere Operation bevor; wir wollten ihm damit symbolisch Kraft schicken“, berichtete Rainer Ziewer aus Eitorf, der mit sieben drückenden Daumen Platz drei belegte.

Den Sonderpreis zum Thema Freundschaft hatte sich Irmgard Crispin aus Siegburg als Gesamtzweite verdient. Auf dem 40. Geburtstag der Tochter waren auch viele mit Handys ausgerüstete Kinder, die zu einem gemeinschaftlichen Selfie zusammenrückten. Das verriet stellvertretend ihr Mann, denn die Gewinnerin selbst weilte zeitgleich auf einen Foto-Seminar.

Die Siegerin des Wettbewerbs ist derweil ein bekanntes Gesicht bei dem Wettbewerb. „Nur beim ersten Mal war ich nicht dabei. Ansonsten hab ich schon fast alle Plätze belegt. Ich hab auch schon mal gewonnen“, erinnert sich Dr. Doris Nsiff aus Windeck.

Das Foto von den Gorilla-Händen aus dem Wuppertaler Zoo bezeichnet sie als eine „Verantwortung für uns“ und fügte an: „Diese Arten müssen unbedingt geschützt werden.“ Dann kamen aber wieder zahlreiche Handys zum Einsatz. Denn die Fotos, die noch bis zum 4. Dezember in der Sieglarer KSK-Geschäftsstelle öffentlich ausgestellt sind, waren ein begehrtes Motiv.

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