Antrittsvorlesung in KölnHennefer ist erster Professor für Sport gegen Krebs

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Freerk Baumann hält seine Antrittsvorlesung. 

Hennef – Jetzt ist Lückert nicht nur eines der schönsten Dörfer Europas, sondern hat auch noch einen eigenen Professor. Freerk Baumann, der schon vor einiger Zeit seine Habilitationsarbeit eingereicht hat, hielt an der Universitätsklinik Köln seine Antrittsvorlesung.

Die Deutsche Krebshilfe hat seine Stelle gestiftet, es ist die erste Professur für onkologische Bewegungswissenschaften in Deutschland. Schon seit seinem Studium der Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule in Köln hat er sich mit Bewegungsangeboten für Krebspatienten beschäftigt, entwickelte eigene Übungen sowie Formate bis hin zu Pilgerreisen auf dem Jakobsweg.

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Zur Feier im Schokolademuseum spielte Mirko Bäumer mit seinen Musikanten auf. 

Darüber hinaus verantwortete er Studien über die Wirkung solcher Angebote. Das machte ihn zu einem auch international gefragten Experten, der zahlreiche Vortragsreisen absolvierte und Netzwerke aufbaute. Kein Wunder also, dass der Termin im Hörsaal 1 der Anatomie fast so etwas wie ein Symposium zum neuesten Stand onkologischer Bewegungsforschung wurde.

ARD-Moderatorin Valeska Homburg führte durch das Programm. Angesiedelt ist die Professur beim Centrum für integrierte Onkologie der Medizinischen Fakultät. Der Direktor, Professor Dr. Michael Hallek, sprach nicht nur eines der vielen Grußworte, sondern führte in einem Kurzvortrag auch in die Bedeutung der Bewegungstherapie aus medizinisch-onkologischer Sicht ein.

1981 gab es die erste Krebssportgruppe

Seine Beiträge allerdings kamen per Video, nach einem Kontakt mit einem Corona-Positiven war er nicht live dabei. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, hatte zuvor zurückgeschaut. Vor 41 Jahren gab es in Köln die erste Krebssportgruppe, inzwischen sind es weit mehr als 1000. Schon 2015 entstand die Idee, onkologische Bewegungstherapien in der Hochschullandschaft zu etablieren.

Baumann erhielt von Nettekoven die Anregung, schnell zu handeln, um einen entsprechenden Antrag einzureichen. Der ließ sich nicht lange bitten, mit seiner Antrittsvorlesung machte er das Datum zu einem „Feiertag für die Deutsche Krebshilfe“, formulierte es Nettekoven.

Michael Enders, früher Patient, heute Wegbegleiter, die Prorektorin der Sporthochschule, Professor Dr. Anja Niehoff, sowie der Mediziner und Moderator Dr. Eckhart von Hirschhausen sprachen Grußworte.

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In einem weiteren Fachvortrag beleuchtete Professor Dr. Sebastian Theurich aus München die aktuellen ernährungstherapeutischen Ansätze in der Onkologie. Und als wichtige Netzwerkpartnerin zeigte Professorin Dr. Franziska Jundt aus Würzburg die Chancen und Risiken der Trainingstherapien bei Knochenauflösungen auf, mit der klaren Perspektive das Bewegung Erfolge verspricht.

Zu guter Letzt schließlich kam der vielfach Gelobte selbst zu Wort. Baumann fächerte die Bedeutsamkeit der Bewegungstherapie als integraler Bestandteil in der Behandlung onkologischer Patienten auf.

Mit der E-Bimmelbahn zum Feiern ins Schokolademuseum

Sowohl aus der Historie als auch mit neuen Studien entwarf er die Perspektive für die kommenden Jahre, die vor allem auf die Integration solcher Angebote auch in der Fläche setzt, nicht nur in den Spitzenzentren.

Mit der E-Bimmelbahn ging es anschließend zur Feier ins Schokoladenmuseum, wo ein anderer Hennefer bis in den Morgen unterhielt: Mirko Bäumer mit einer frisch zusammengestellten Band.

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