Cessna kreuzt PassagiermaschineFluglotse verhindert Unglück am Flughafen Köln/Bonn

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SunExpress Symbolbild

Eine Maschine der türkischen Airline „SunExpress“.

Köln – Am Himmel über Hennef wäre es am Dienstagmittag beinahe zu einem Zusammenstoß zwischen zwei Flugzeugen gekommen. Beim Landeanflug auf den Flughafen Köln/Bonn sei eine Passagiermaschine der Fluglinie „SunExpress“ beinahe mit einer in Bielefeld gestarteten Cessna kollidiert. Das Kleinflugzeug war gegen 14 Uhr ohne Genehmigung in die Flugzone rundum den Flughafen geflogen. 

Um einen Zusammenstoß zu verhindern, versuchte ein Fluglotse zunächst erfolglos, den Cessna-Piloten zu kontaktieren. Anschließend wies er die „SunExpress“-Maschine an, durchzustarten, weil sich das andere Flugzeug auf der Landeroute der großen Maschine befand. „Dies ist das normale Vorgehen in so einem Fall. Da der Fluglotse keinen Kontakt zum Kleinflugzeug aufbauen konnte, musste er das Durchstart-Manöver einleiten“, sagte Michael Fuhrmann, Pressesprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS), gegenüber dieser Zeitung.

Besondere Vorsicht bei Kleinflugzeug geboten

Wie gering der Abstand zwischen beiden Maschinen war, lässt sich aber nicht genau sagen. „Die Cessna ist ein Flugzeug im Sichtflugbetrieb. Der Pilot orientiert sich an seiner Umgebung, nicht mithilfe eines Radars. Daher ist besondere Vorsicht geboten. Einen Mindestabstand gibt es nicht“, ergänzt Fuhrmann. Für normale Passagiermaschinen gäbe es dagegen vorgeschriebene Sicherheitsabstände, sie liegen zwischen drei und acht Meilen. In der Höhe müssen die Flugzeuge mindestens durch 1000 Fuß getrennt sein.

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Normalerweise sind Piloten angewiesen, sich vor dem Betreten einer Flugzone um einen Flughafen herum beim entsprechenden Tower zu melden, um Verzögerungen und Unfälle zu vermeiden. „Wird diese Genehmigung nicht ausgestellt, darf das Flugzeug auch nicht in die Flugzone einfliegen“, ergänzt Fuhrmann.

Manöver wird vor jeder Landung geübt – Airline will sich noch äußern

Durch den erneuten Anflug auf den Flughafen verzögerte sich die Landung um zehn Minuten. SunExpress hat den Vorfall am Donnerstagnachmittag gegenüber dieser Zeitung bestätigt. Die Maschine war wenige Stunden zuvor am türkischen Flughafen Dalaman gestartet. Warum sich der Pilot der Cessna nicht beim Flughafen gemeldet hat, ist unklar. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung hat die Ermittlungen aufgenommen.

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