Paar feiert DiamanthochzeitHennefer sollte seine Frau eigentlich gar nicht treffen

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Vor 60 Jahren schlossen Robert und Ingrid Bachofner in Österreich den Bund fürs Leben. 

Hennef – Dass Robert und Ingrid Bachofner am Donnerstag Diamanthochzeit feiern, haben sie einem Zufall zu verdanken. Robert Bachhofers Freund hatte sich mit einem Bekannten für ein Treffen mit zwei Mädchen verabredet. Weil dieser Bekannte kurzfristig ausfiel, wandte sich der Freund an Robert Bachofner, ob er nicht einspringen und sich des zweiten Mädchens „annehmen“ könne. Er sagte zu. Als er der damaligen Ingrid Achleitner wenig später in die Augen blickte, habe es bei ihm gefunkt, erinnert sich der 82-Jährige mit strahlendem Gesicht: „In diesem Moment war es um mich geschehen.“ „Ja, es war Liebe auf den ersten Blick“, pflichtet die 79-Jährige ihm bei. Von da an waren sie ein Pärchen, und 1961 heirateten sie im oberösterreichischen Marchtrenk.

Robert Bachofner war bei den Luftstreitkräften des Österreichischen Bundesheers in der Piloten-Ausbildung. Der Umstand, dass Ingrid Bachofner unweit des Linzer Flugplatzes wohnte, war zwar schön für die junge Liebe, bescherte ihm aber einmal großen Ärger, der „auch ins Auge hätte gehen können“. Ein Meter Neuschnee war ihm eines morgens „schlicht zu viel“, um sich zur Haltestelle des Bundesheer-Busses zu bemühen. Er ließ sich krankschreiben, wurde aber kurz darauf von der Militärpolizei abgeholt.

Der Militärarzt durchschaute das Spiel, verschrieb dem „Kranken“ 100 Tabletten. Dreimal täglich sollte er eine nehmen, und erst wenn alle Tabletten genommen seien, dürfe er wieder fliegen. Das kostete dem Pilot-Anwärter gut 30 Flugtage: „Ich wurde auf diese Weise bestraft, ohne dass es offiziell eine Bestrafung war.“ Dennoch wurde er der 24. und damals jüngste Pilot des Bundesheeres.

Nach dem Ausscheiden aus dem Militär treu erwarb er den Berufspilotenschein und landete im Rheinland bei der Hangelarer Firma Air Lloyd. 30 Jahre und rund 20.000 Flugstunden flog er Hubschrauber in „vielen Ländern der Welt“, überstand „zwei heftige Flugunfälle“.

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Seinen Wohnsitz in Hennef-Auel gab das Ehepaar 1972 auf und übersiedelte mit den Söhnen Raimund (heute 60), Joachim (56) und Christian (52) ins eigene Haus nach Süchterscheid. „Eigentlich sind wir nur 30 Jahre verheiratet“, sagt Robert Bachofner lachend, „denn so lange war ich in der Summe nicht daheim.“ Umso mehr genießt er heute das beschauliche Zuhause und „die fantastischen Kochkünste“ seiner Frau, vorzugsweise Schweinsbraten mit Knödeln. Dazu gibt es Grünen Veltliner, der „immer zur Genüge im Keller ist“.

Vor 20 Jahren schafften sich die Bachofners ein Reisemobil an, vor allem rund ums Mittelmeer waren sie damit viel unterwegs. Die Reisen seien auch „eine Entschädigung“ seiner Frau für die langen Abwesenheiten, räumt der einstige Vielflieger ein.

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