HerbstferienaktionHennefer Grundschüler bauten CO2-Ampeln und Bürstenroboter

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Mit Heißklebepistolen bastelten die Kinder Motoren und Bürsten zum Bürstenroboter zusammen. 

Hennef – Vorsichtig lässt der neun Jahre alte Jan das heiße Lötzinn auf den Draht tropfen, der Schaltkreis ist geschlossen. Sein Mini-Elektromotor kann laufen. Jens Nowak beglückwünscht ihn für seine ruhige Hand. Eine Woche lang haben Jan und 15 weitere Grundschüler CO2-Ampeln und Bürstenroboter gebaut, Programmieren und Präsentieren gelernt. „Eine Idee, zwei Vereine, vier Betreuer, acht Schulen und 16 Kinder“, rechnet Caspar Armster vor, Vorstand von „das digidings“. Der Verein hat zusammen mit dem Kinderschutzbund, Ortsverband Hennef, die Herbstferienaktion organisiert.

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Die Grundschüler löteten die Drähte selber zusammen.

Im Workshop werden die Sense-Boxen zusammengebastelt. Sie messen unter anderem den Anteil von CO2-Teilchen in der Raumluft. Da sich dieses Gas ähnlich verteilt wie Aerosole, in denen die Corona-Viren schweben, kann es als Indikator für die Luftbelastung genutzt werden. Die kleinen grünen Kästchen können aber auch Daten speichern und weitergeben, so dass über einen Rechner Verlaufskurven etwa über 24 Stunden dargestellt werden können.

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Das haben die Kids von Nowak, Armster, Daniel Marcinkowski und Anna Karina Birkenstock gelernt, die ihnen so nebenbei das Programmieren nahe gebracht haben.

Armster zeigt über den Beamer, was passiert, wenn die Fenster geöffnet werden. Rapide sinkt die Teilchenzahl, steigt danach langsam wieder an. In einem Diagramm ist deutlich zu erkennen, dass ein Raum nur einmal am Tag gelüftet wurde.

Kinder werden zu  Experten

Die CO2-Ampeln gehen nach dem Workshop in alle Grundschulen, werden dort von Klasse zu Klasse weitergereicht. Die je zwei Schüler sind die Experten und können den anderen erklären, wie die Boxen funktionieren und was sie alles können. Fünf Tage lang haben sie dafür in den Räumen des Kinderschutzbundes an der Gartenstraße zusammengehockt, jeden Tag von 9 bis 14 Uhr. Das Geld kam von der Hennefstiftung der Kreissparkasse Köln, kosten die Teile doch 230 Euro das Stück. Jedes einzelne kann aber helfen, beim Lüften zu sensibilisieren und die richtigen Zeitintervalle zu finden.

Am Freitag präsentierten die Teilnehmer ihre Arbeiten dem Beisitzenden Martin Herkt, den Mitarbeitern der Sparkassenstiftung und den Schulen.

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Die CO2-Ampeln messen die Gasteilchen in der Raumluft.

Die Boxen hatten sie auf Pappe aufgeklebt und liebevoll gestaltet. „Da ist unser Schullogo drauf und wir dekorieren das jetzt, damit es schöner aussieht, nicht so langweilig“, sagten Zoe und Elias. „Das ist ne schöne Sache“, meinte Jan, „ich habe gelernt, CO2-Ampeln zu bauen und ganz tolle Bürstenroboter. Außerdem habe ich eine Freundin aus dem Kindergarten wieder getroffen.“ Das war Madleen, Tochter von Nowak, die glücklich darüber war, „dass wir ganz viele Sachen für die Umwelt gemacht haben“. Sophia und Julian machten nicht nur schickes Design, stolz verkündeten sie: „Wir haben das Compilern gelernt.“

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