Mauer um Stadt BlankenbergAm Kölner Tor beginnt die Sanierung des Bollwerks

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Das Kölner Tor wird saniert. 

Hennef – Am Kölner Tor geht es los. Die Sanierung der mittelalterlichen Stadtmauer von Stadt Blankenberg hat begonnen. Fast 800 Jahre alt dürfte sie sein. „Sie ist in die Jahre gekommen“, stellte Bürgermeister Mario Dahm beim offiziellen Startschuss fest.

„Es ist das größte Projekt des Integrierten Handlungskonzepts Stadt Blankenberg.“ Bis zum Jahr 2032 werden 23 Millionen Euro investiert. Die Vorarbeiten haben 2017 begonnen. Das Fachbüro Sandner Architekten hat sowohl Burg- als auch Stadtmauer begutachtet und ein Sanierungskonzept vorgelegt.

Bis November sollen schon Abschnitte erledigt sein

Rund 400 Stellen wurden im Einzelnen untersucht, in das Gestein wurde genauso gebohrt wie in das Erdreich bis zum anstehenden Fels. 28 Einzelmaßnahmen sind vorgesehen. Drei der 28 Abschnitte sollen bis November erledigt sein, eine Million Euro ist veranschlagt, dabei entscheidet der Handlungsbedarf über die Reihenfolge.

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Planer und Stadtverwaltung freuen sich über den Start der Sanierung. 

70 Prozent kommen aus Städtebaufördermitteln, 30 Prozent sind Eigenanteil. An anderen Stellen gibt es weiteres Fördergeld von Bund und Land. Besonders dringend waren die Arbeiten rund um eben jenes Kölner Tor, weil dort die Mauer umzustürzen drohte.

Weg durch Pforte gesperrt

Deshalb war der Weg zur und durch die mittelalterliche Pforte schon länger gesperrt. Die Mauer ist an der westlichen Ecke des noch vollständig erhaltenen Ringschlusses nur 50 bis 60 Zentimeter dick, gegenüber zwei Meter an der sonstigen Wehrlinie.

Nach neuesten Erkenntnissen vermutet Thorsten Behrendt, dass dieser Abschnitt erst später gebaut wurde. Dafür sprechen Stützmauern an anderer Stelle sowie Geländesprünge von fünf bis sechs Metern.

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Durch Hohlstäbe wird Zement verfüllt, der aushärtet. 

Vermutlich stand dieses Stück frei und wurde erst im Laufe der Jahrhunderte mit Erde dahinter aufgefüllt. Genau das ist aber der Grund für aktuelle Probleme: Das Erdreich drückt gegen die Steine, Ausbuchtungen nach außen zeigen den enormen Druck.

Anker soll Mauer standsicher machen

Mit 37 Ankern wird der nicht mehr standsichere Abschnitt statisch instandgesetzt. Teile der Nordmauer werden mit einer Spritzbetonschale und weiteren Ankern stabilisiert. Anschließend wird mit Grauwacke verblendet. Es ist eine der wenigen Ecken, bei denen der Erhalt nicht möglich ist.

Es bestand nämlich zu Anfang der Konzeptentwicklung die Wahl zwischen Neuaufbau und Bestandssicherung. Markus Sandner macht die Entscheidung deutlich: „Wir wollen es nicht neu machen, wir wollen der Nachwelt erhalten, was noch vorhanden ist.“

Das heißt: Steine und Fugenverlauf bleiben erhalten, neuer Kalkmörtel soll den untauglichen Zementmörtel ersetzen. Bauforscher, Archäologen, Naturschützer, Denkmalpfleger – sie alle sind beteiligt am Großprojekt, das bis in die Mauerkrone durchdacht ist. Sie soll mit speziellen kalkliebenden Gebirgspflanzen begrünt werden.

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