Hennef – Corona-bedingt ist die Zahl der Nachtflüge deutlich gesunken. Um 26 Prozent auf 32.469, wie die Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn für das Jahr 2020 mitteilt. „Aber dieser Rückgang ging ausschließlich auf das Konto der nächtlichen Passagierflüge“, sagt der Sprecher des Ortsverbandes Hennef, Helmut Schumacher. Die Zahl der nächtlichen Frachtflüge hingegen sei sogar leicht angestiegen (um 0,6 Prozent) auf 22.090.

Als „besonderes Problem“ macht Schumacher eine elfprozentige Zunahme großer Frachtflieger im Nachtverkehr aus: „Diese Flugzeuge generieren die höchsten Schallpegelwerte.“ Früher sei die dreistrahlige Transportmaschine vom Typ MD11 das lauteste Flugzeug im Nachtbetrieb gewesen. Erfreulich sei der Rückgang an MD11-Nachtflügen – 2012 waren es laut Schumacher 1895, im vergangenen Jahr nur noch 413.

Frachtjumbos sind oft bei Nachtflügen im Hennefer Luftraum unterwegs

„Andererseits ist jedoch höchst frustrierend“, dass in etwa zeitgleich andere Großflugzeuge in Köln/Bonn vermehrt eingesetzt würden. Beispielsweise der Boeing-Frachtjumbo B 747-400 und der neue Boeing-Frachtjumbo B747-800. Diese Flugzeuge seien beim Start und im Steigflug nahezu gleich laut wie die MD11 und vielfach bei Nachtflügen im Hennefer Luftraum unterwegs.

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Als Beleg führt Schumacher Schallpegelwerte an, die an der Messstelle der Lärmschutzgemeinschaft in Stoßdorf ermittelt wurden. Eine MD11 brachte es demnach in der Spitze auf 84 Dezibel (A), eine B 747-400 auf 85 Dezibel (A). An der Flughafen-Messstelle in Hennef-West (Gesamtschule) seien es bei Landeüberflügen insbesondere die Boeing 747-800, der Airbus A 300-600 und die Boeing 767-300F, die den extremen Schallpegel von 80 Dezibel (A) erreicht hätten; der gemittelte Maximalschallpegel habe hier bei 80,7 gelegen.

„Nach wie vor sind es in allererster Linie die beiden US-amerikanischen Frachtflug-Gesellschaften UPS und FedEx, die mit ihren Nachtflügen für mehr als 85 Prozent aller extrem lauten Nachtflüge im Raum Hennef gesorgt haben“, erklärt Helmut Schumacher.