Parken in Hennef einfach gemachtSchneller die freie Lücke finden

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Rot signalisiert „besetzt“, Grün zeigt einen freien Stellplatz in der Tiefgarage des Hennefer Rathauses an.

Rot signalisiert „besetzt“, Grün zeigt einen freien Stellplatz in der Tiefgarage des Hennefer Rathauses an.

Hennef – Grün und rot leuchten die Lämpchen beinahe dekorativ. Jedoch handelt es sich nicht um eine verfrühte Weihnachtsbeleuchtung, die seit einigen Wochen in der Hennefer Rathausgarage für Aufsehen sorgt. Der Blick an die Decke hilft den Autofahrern vielmehr, schneller eine Lücke zu finden. Grünes Licht zeigt einen freien Platz, Rot signalisiert „besetzt“.

In der Tiefgarage können 93 Autos geparkt werden, wobei 14 Plätze für städtische Dienstwagen reserviert sind. Über den 79 öffentlichen Stellplätzen wurde jeweils eine Leuchte nebst Ultraschallsensor angebracht, der registriert, wenn ein Auto abgestellt wird. Dann wechselt das Licht von Grün auf Rot. Außerdem wird ein Signal zu einer Tafel an der Tiefgaragen-Einfahrt übertragen, die die Zahl der freien Parkplätze anzeigt. Rund 30.000 Euro hat die Installation nach Angaben der Verwaltung gekostet.

Jetzt fünf Anbieter für Handy-Parken

Das Angebot zum bargeldlosen Bezahlen von Parkgebühren in Hennef ist erweitert worden. Dafür kooperiert die Stadt mit „smartparking“, einer Initiative für digitale Parkraumbewirtschaftung. Seit 1. Oktober stehen fünf statt bisher ein Anbieter fürs „Handy-Parken“ zur Auswahl. Neue Aufkleber auf den Parkscheinautomaten sind mit Angaben zu den Dienstleistern versehen.

Per App, Anruf oder SMS können Autofahrer den Parkvorgang starten und die Parkzeit nach Bedarf stoppen oder auch innerhalb der zulässigen Höchstparkdauer verlängern. Die Telekom geht mit ihrer App „Park and Joy“ noch einen Schritt weiter. Sie will laut Mitteilung der Stadt in den kommenden Monaten in einem Teil der Parkplätze entlang der Frankfurter Straße Sensoren installieren, um mit ihrer App freie Stellplätze anzuzeigen und Suchende dorthin zu lotsen. (kh)

„Das ist erst der Anfang eines umfangreicheren Systems“, kündigt Stadtsprecher Dominique Müller-Grote an. Weitere digitale Anzeigen am Straßenrand, für die Zuschüsse beim Land Nordrhein-Westfalen beantragt wurden, sollen die Autofahrer zu freien Stellflächen lenken und so den Parkplatzsuchverkehr in der Innenstadt reduzieren.

Zurzeit bleiben vor allem nachmittags und an den Wochenenden Plätze in der Rathausgarage ungenutzt. Auf einer Smart-City-Karte, die man auf der Internetseite der Stadt und in einer kostenlosen Smartphone-App einsehen kann, wird die aktuelle Zahl der freien Plätze ebenfalls angezeigt. Hier kann man auch nachschauen, wie gerade die Belegung in den Parkhäusern an der Alten Ladestraße und in der Humperdinckstraße, des Behinderten-Parkplatzes am Rathaus und der Elektro-Ladestationen in der Humperdinckstraße aussieht. Die App verfügt außerdem über eine Navigationsfunktion.

Baustein einer Digital-, Umwelt- und Klimastrategie

Dieses Online-System wurde durch die städtische IT-Abteilung realisiert und ist Baustein einer Digital-, Umwelt- und Klimastrategie der Stadt. So liefert die Smart-City-Karte auch Echtzeitdaten zur Luftqualität, die von einem Sensor am Balkon des historischen Rathauses stammen. Gemessen werden neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit die Schadstoffe Ozon, Feinstaub, Ammoniak, Kohlenstoffmonoxid und Stickstoffdioxid. Die Werte werden in einer Schulnote für die Luftqualität zusammengefasst und vom Umweltamt im Zeitlauf verfolgt und genauer ausgewertet.

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Die Übertragungstechnik für das Sensornetzwerk ist laut der Stadtverwaltung gestützt auf ein spezielles Funknetzwerk mit hoher Reichweite und einem geringen Energiebedarf. Das offene Netz wurde vom Hennefer Verein „Freie Netzwerker“ und den städtischen IT-Experten aufgebaut.

www.hennef.de/smartcity

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