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S-Bahn in HennefUnbekannter löst durch Graffitis Großeinsatz aus

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Graffitis hatten einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. 

Hennef – Ein Großaufgebot der Freiwilligen Feuerwehr wurde am Dienstagabend zum Bahnhof gerufen. Nach ersten Meldungen sollte Flusssäure in einer S-Bahn, die von Au aus unterwegs nach Hennef war, ausgeschüttet worden sein. Wie sich nach Ankunft der Bahn rasch herausstellte, handelt es sich bei der betreffenden Flüssigkeit aber nur um Farbe.

Die planmäßige Einfahrt der Bahn war um 19.53 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatten Einsatzkräfte bereits den Bahnhof abgesperrt und die Bahnsteige geräumt. Denn nach Aussage des Leiters der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Markus Henkel, handelt es sich bei der vermuteten Substanz um eine äußerst aggressive Chemikalie. Eine Berührung könne zu schweren Gesundheitsschäden führen und sogar tödlich enden.

Bahnhof Hennef: Trupp unter Atemschutz untersuchte Farbe

Nach der Einfahrt der S-Bahn nahmen die Feuerleute die Fahrgäste in Empfang und schickten sie in eine Sicherheitszone. Ein Trupp unter Atemschutz stieg in den vorderen Waggon und fand schnell die verdächtige Stelle. Schwarze Farbe war von innen auf die Scheiben gesprüht, auf den Wänden fanden sich Symbole. Wie sich herausstellte, handelte sich um Graffiti. Die Farbe verursachte eine erhebliche Geruchsbelästigung.

Ausgelöst hatte den Großeinsatz der Lokführer. Der hatte bei einem planmäßigen Halt auf der Fahrt nach Hennef die Sprühspuren entdeckt – und weil die Farbe verlief, einen Flusssäureaustritt an die Leitstelle gemeldet, ehe er seine Fahrt fortsetzte. So hatte er es nach eigener Aussage gelernt. Die Feuer- und Rettungsleitstelle bereitete die Auslösung eines MANV, eines Massenanfalls von Verletzten, vor. Außerdem machten sich Messtrupps bereit, die Fachberater Chemie hielten sich zur Verfügung.

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38 Wehrleute unter Leitung von Stadtbrandinspektor Uwe Faber sorgten gemeinsam mit der Bundespolizei für die Absperrungen und informierten die wartenden Kunden der Bahn.

Nach den Feststellungen der Erkunder konnte Entwarnung gegeben werden. Einige Einsatzfahrzeuge kehrten noch auf der Anfahrt zu ihren Standorten zurück. Mehrere Züge passierten auf einem Ersatzgleis die stehende S-Bahn, die nach Köln-Müngersdorf unterwegs war. Auch Busbahnhof und Bahnhofstraße waren während des Einsatzes gesperrt. Nach etwa 40 Minuten wurde der Bahnhof wieder frei gegeben.

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