Vereint gegen wilden MüllSchüler der Umwelt-AG säuberten gemeinsam die Stadt

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Die mit Greifzangen ausgerüsteten Schüler fanden auf ihrem Weg auch noch den kleinsten Plastikfitzel.

Die mit Greifzangen ausgerüsteten Schüler fanden auf ihrem Weg auch noch den kleinsten Plastikfitzel.

Hennef – Während die anderen Gymnasiasten schon ins freie Wochenende gingen, versammelten sich zwölf Schüler, vor allem aus der sechsten Klasse, nach Schulschluss vor dem Städtischen Gymnasium um Stefan Schoo und Gabriele Müller-Schledorn. Die beiden Lehrer leiten die Umwelt-AG. Schon seit einigen Wochen hatten sie die Aktion vorbereitet, zu der die Gruppe jetzt aufbrechen wollte. „SGH räumt auf“ lautete das Motto. Zwei Stunden ging es durch die Hennefer Innenstadt, die Schülerinnen und Schüler sammelten Plastikmüll auf.

„Wir sind die Generation, die auf diesem verschmutzten Planeten leben muss“, sagte die elf Jahre alte Mathilda, kurz bevor es los ging. „Wir haben in den Klassen rumgefragt, wo Müll in der Stadt aufgefallen ist.“ Da ist einiges an Plätzen zusammen gekommen – Siegufer, Bahnhof, Jugendpark, Kurpark. Genau diese Stellen wollten sie aufsuchen. „Wir machen das der Umwelt zuliebe“, begründete der zwölf Jahre alte Mika sein Engagement. „Wir haben nur diesen einen Planeten.“ Bei den Treffen der Umwelt-AG hatten sie sich informiert, unter anderem mit einer Präsentation für die Klassen.

Gelbe und blaue Säcke unter dem Arm

Darin war zu sehen, wie im Sommer, der Picknick- und Grillsaison, viel Dreck liegenbleibt und über Flüsse so manches Plastikstück ins Meer gelangt. Auch wenn viel darüber berichtet wird, liegen Berge von Abfall auf Wiesen und Plätzen. Das wollte die Gruppe nicht hinnehmen. Heraus kam die Sammelaktion, mit der nicht nur saubergemacht, sondern vor allem auf diese Missstände aufmerksam gemacht werden sollte.

Im Hintergrund klackerten schon die Zangen, die anderen Schüler warteten auf ihren Einsatz. Vom Schultor aus ging es los, bereits auf den ersten Metern griffen sie den ersten Müll auf. Gelbe Säcke hatten sie unter dem Arm für den Plastikmüll, blaue für den Rest. Jedes kleinste Fitzelchen nahm das säubernde Dutzend sich vor. Genau prüften sie, ob es Papier, Metall oder Plastik war, was sie dort aufhoben. Im Zweifelsfall musste einer der Lehrer ran.

Freiwillige AG einmal im Monat

Schnell füllten sich die Säcke. Papierschnipsel, Kippen, Elektrodrähte, Kaffeebecher, durchsichtige Plastikbeutel – es war schon erstaunlich, was sich so alles im Stadtbild fand. Die Entsorgung erledigten sie in den Mülltonnen der Schule. „Den Plastik in den gelben Säcken entsorge ich zu Hause in der gelben Tonne“, bot Religionslehrerin Müller-Schledorn an.

Die freiwillige AG kommt einmal im Monat am Freitagnachmittag außerhalb der Schulzeit zusammen. Wenn es auf solche Aktionen zugehe, könne das Treffen schon mal wöchentlich stattfinden, wie Schoo das Engagement der Sechstklässler lobte. In dieser Art gibt es die Gruppe im zweiten Jahr. Sie haben schon die Kleidertauschparty im November organisiert, beste vegetarische Gerichte prämiert und machen mit beim Stadt-Radeln.

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