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Weibliche ProteinriegelAbsolventen der Rhein-Sieg-Kunstakademie stellen Arbeiten vor

Lesezeit 3 Minuten
Nadine Radtke

Nadine Radtke zeigt ihren Proteinriegel.

Hennef – „Ich stehe hinter meiner Idee, und da kann ich mich doch auch selbst vermarkten“, betonte Nadine Radtke. Die Eitorferin ist in diesem Jahr eine der zehn Absolventinnen der Rhein-Sieg-Kunstakademie. Die 27-Jährige nascht gern, und ihre fast vierjährige Tochter macht da gern mit.

So kam die Idee, einen Proteinriegel zu entwickeln, der schmeckt und zugleich gesund ist. „Im Fitnessstudio ist mir aufgefallen, dass die ganze Werbung für solche Produkte rein männlich ist“, sagt die Designerin.

Frauen als Zielgruppe

„Doch auch Frauen sind eine wichtige Zielgruppe.“ Sie entwarf eine Werbekampagne für den weibliche Proteinriegel. Da sie gern zeichnet, setzte sich die Eitorferin als Fotomodell einfach selbst auf die Verpackung. Es gebe schon erste Gespräche mit der Industrie, noch sei aber nichts in trockenen Tüchern.

Melanie Lachart aus Königswinter ist aufgefallen, „dass die Auftritte von Umweltschutzorganisationen viel zu akademisch sind“. So entstand ihre Idee einer ungewöhnlichen Werbekampagne für das Element Wasser und die Lebewesen darin. Fische wurden in Bezug zu Städten gesetzt, um „eine emotionale Bindung zu erzeugen“. So zeigt sie in ihrer Abschlussarbeit einen Alaafbarsch, einen Kölschkarpfen sowie einen Hennes- und Domfisch. „Die Tiere werden so Teil der Heimat“, erklärt die 25-Jährige.

Surreale Bilder, Korktaschen und heimische Kernöle

Eher abstrakt ist die Idee von Laura Mareen Seiwert. Die Siegburgerin hat sich mit Träumen beschäftigt. „Diese Geschichten, die im Schlaf geboren werden, sind einfach zu wichtig, um nach dem Aufwachen vergessen zu werden“, findet die 25-Jährige. Sie bietet auf einem Internetportal Hilfe dabei an, diese Träume zu Papier zu bringen. Dazu fertigt sie mit ihrer Kamera surreale Bilder. Ein Feld in Kaldauen diente ihr als Hintergrund für eine Traumgeschichte. Für den Betrachter könnte es auch in Italien aufgenommen sein. Ein erstes Buch mit Traumgeschichten ist schon geschrieben. Weitere können folgen, wenn die Idee online gehen sollte.

Taschen mit Korkoberfläche fertigt Marie Burgmer aus Neunkirchen-Seelscheid an. „In den letzten Jahren bin ich immer mehr vom Fleisch beim Essen abgekommen. So ist die Idee geboren, Taschen nicht aus Leder, sondern aus einem anderen Rohstoff herzustellen.“ Kork bot sich an, da er immer seltener von Winzern genutzt wird. „In Portugal haben früher Familien von der Produktion dieses natürlichen Rohstoffes gelebt, heute kümmern sich immer weniger Menschen um diese knorrigen Bäume“, erzählt die 23-Jährige.

Robin Bruns aus Königswinter schätzt heimische Kernöle. „Sie geben Speisen einen ganz besonderen Geschmack“, so der 24-Jährige. Er entwarf spezielle Flaschen aus Steingut, die er in einer Töpferei in Königswinter anfertigen ließ. „Steingut ist ein natürliches Material, das wieder vollständig recycelt werden kann.“ 400 Millimeter fasst eine Flasche. „Um das Öl zu schützen, muss sie lichtundurchlässig sein.“ Dazu entwickelte er eine Werbekampagne.

Der Studiengang

4,5 Jahre dauert der Diplomstudiengang. Die letzten sechs Monate werden dazu verwendet, die Abschlussarbeiten zu erstellen.

370 Euro pro Monat kostet die Studiengebühr an der Kunstakademie. Weitere Informationen hier. (vr)

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