Erlös an Parksinson-VereinKomiker Markus Maria Profitlich leitete Lohmarer Auktion

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Promi-Auktionator Markus Maria Profitlich. Der Erlös des Tages, den Sandra Weinert-Breidenbach organisierte, geht an „Parkinson Youngster“.

  • Sandra Weinert-Breidenbach hat in Lohmar eine Spendenaktion für die Organisation „Parksinson Youngsters“ auf die Beine gestellt.
  • Für die Auktion kam ein ganzer Lkw an Spenden zusammen.
  • Komödiant Markus Maris Profitlich, der selbst an Parkinson leidet, führte mit viel Witz durch die Veranstaltung – und brachte einige interessante Stücke an den Mann.

Lohmar – Markus Maria Profitlich ist das Lachen noch nicht vergangen: Der an Parkinson erkrankte Komödiant  riss  bei der Auktion im Weißen Haus  seine Witze – auch über das Nervenleiden. „So, jetzt haben wir Wackelkontakt“, scherzte der 59-Jährige  über die herzliche Umarmung mit einem gleichfalls erkrankten Mann im Publikum. Das Thema war alles andere als fehl  am Platz, fließt doch der Erlös des Tages an den Verein „Parkinson Youngster“.

Kunst, Rares und besonders Schönes kam unter den Hammer: Die Spenden hatte Organisatorin Sandra Weinert-Breidenbach eingesammelt. Um  ein Brautkleid entbrannte eine Bieterschlacht. Startgebot  für das nagelneue Stück  waren 50 Euro statt zehn Euro, nach der amerikanischen Versteigerung  (jeder Bieter warf weitere zehn Euro in den Hut) ging der Tülltraum an Nadine Mattes. 

Profitlich leidet selbst an Parkinson

Sonja Zinnecker ging mit einem Service von Villeroy und Boch nach Hause (50 Euro), ihr zehnjähriger Sohn Henry mit großformatiger abstrakter Kunst von Ralf Heger (30 Euro), der ein Bild sonst nicht unter 800 Euro verkauft. „Das Werk heißt Giraffe im Freibad“, sekundierte der Komiker augenzwinkernd. Und pries gleich darauf einen antiken Waschtisch, eine handgeschnitzte Figur, „original bayrisch“, an und ein Seidenkleid, von dem der bärige Mann schwärmte: „Leider nicht meine Größe, ich hätt’s sonst genommen – für gut.“

Nicht für die Tonne

Das Weiße Haus verwandelte sich in ein Schlaraffenland für Schnäppchenjäger.  Doch am Ende blieben viele der fast neuwertigen Spenden – Kleidung, Hausrat, Spielzeug, Bücher und Elektrogeräte  – übrig. Das wandert nicht in die Tonne, sondern ins Siegburger Second-Hand-Kaufhaus Fairpunkt. Die Einrichtung der Diakonie Michaelshoven in der Händelstraße verkauft die Sachen für kleines Geld und ebenfalls für den guten Zweck. Hier sind Menschen beschäftigt, die zuvor langzeitarbeitslos waren. (coh)

Profitlich erzählte davon,  wie ihm ein „sehr einfühlsamer Arzt“  die niederschmetternde Nachricht überbrachte („Sie haben Parkinson im fortgeschrittenen Stadium, jetzt hab’ ich Mittagspause – Tschüss“) und dass er weiterhin  gut im Geschäft sei.  Die Krankheit   spiele auch im  neuen Programm eine Rolle: „Wir suchen noch einen Namen – entweder »Alles, außer Mikado« oder »Schütteln vor Lachen«.“

Organisatorin hatte auf mehr Zuspruch gehofft

Die Versteigerung war der Höhepunkt des Countdown-Markts für den guten Zweck. Ein Paradies für Schnäppchenjäger, die für einen halbstündlich sinkenden Eintrittspreis eine ganze Kiste mit gut Erhaltenem aus Kleiderschrank, Küche,  Kinderzimmer und Bücherregal füllen konnten: vom Designer-Kaschmir-Seidenkleid über Weihnachtsdeko bis zu Bällchenbad, Staubsauger und Sammeltasse. Mit 30 Euro waren die Starter dabei, nur fünf Euro mussten die Nachzügler kurz vor Schluss auf den Tresen legen.

Sandra Weinert-Breidenbach hätte sich wesentlich größeren Zuspruch gewünscht. „Ein halbes Jahr habe ich insgesamt einen ganzen Lkw Spenden abgeholt und sortiert, in den letzten Tagen sozusagen hier im Saal des Weißen Hauses gewohnt.“ Unterstützt wurde die Ehrenamtlerin unter anderem von ihren drei Söhnen. Auch ihr Ehemann war mit von der Partie, konnte aber leider nicht mit Hand anlegen. „Nach 15 Jahren Erkrankung sind alle Therapien und Medikationen ausgereizt“, so seine Frau. „Er kann nicht mehr sprechen und kaum noch gehen.“ Der Einsatz für die gute Sache sei so „auch ein wenig Ablenkung vom Alltag“.    

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