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Haus unbewohnbarNach großem Brand in Lohmar – Aus Dachstuhl steigt erneut Rauch auf

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34 Stunden nach dem Ausbruch des Brandes musste die Feuerwehr zu Nachlöscharbeiten ausrücken.

Lohmar – 34 Stunden nach dem Ausbruch des Brandes, der in der Nacht zu Dienstag ein Mehrfamilienhaus an der Wahlscheider Straße in Wahlscheid zerstörte, musste die Feuerwehr erneut zu der Adresse eilen. Zeugen hatten am Mittwoch kurz vor 8 Uhr bei der Feuer- und Rettungsleitstelle angerufen und gemeldet, dass der Dachstuhl wieder brenne. Mehrere Einheiten eilten zu dem Fachwerkanwesen. Doch es schlugen keine Flammen mehr aus den verkohlten Dachbalken. Lediglich ein wenig Rauch, so Einsatzleiter Peter Völkerath, stieg aus den Trümmern auf. "Da werden wir wohl noch einige Male hinfahren müssen", meinte er.

Während die Löschgruppe Scheiderhöhe schon auf der Anfahrt abbrechen konnten, stellten Tagesalarm und der Löschzug Wahlscheid die Drehleiter auf. Zwei Wehrleute löschten von oben Glutnester ab, nach einer guten halben Stunde konnten die Kräfte wieder einrücken. Die Bundesstraße 484 war während der Arbeiten in Richtung Lohmar einspurig gesperrt.

Der Großbrand in Wahlscheid hatte die Feuerwehr die gesamte Nacht zu Dienstag beschäftigt. Erst um 7.45 Uhr zogen die Einsatzkräfte ab, nachdem der Brand gelöscht war. Die Bundesstraße 484 war bis 7.15 Uhr gesperrt. Gegen 10 Uhr rückte die Wehr noch einmal für Nachlöscharbeiten an. 

Am Montagabend hatte in dem Lohmarer Ortsteil erst eine Garage und schließlich ein Wohnhaus gebrannt. Verletzt wurde nach Angaben der Feuerwehr niemand. Um 21.48 Uhr lautete die Alarmierung „Garagenbrand“. Noch in der selben Minute mussten weitere Einheiten zur Wahlscheider Straße in Wahlscheid gerufen werden. Denn die Flammen hatten sich auf das Efeu an der Fassade des angrenzenden Anbaus ausgeweitet.

Kurz darauf stand das Nebengebäude in Vollbrand. Auch aus dem Dachstuhl des Fachwerk-Haupthauses schlugen nur wenige Zeit später die Flammen. Um 22.20 Uhr wurde Vollalarm für die Stadt gegeben.

Die sechs Bewohner hatten sich ins Freie retten können. Vier von ihnen wurden vom Rettungsdienst betreut, mussten aber nicht in Krankenhäuser gebracht werden. Während der Löscharbeiten kam es zu einem Unfall. Der 80 Jahre alte Hauseigentümer war auf dem gegenüberliegenden Geh- und Radweg unterwegs gewesen, um die Arbeit der Feuerwehr zu beobachten.

Aus bislang ungeklärter Ursache stürzte er aus seinem elektrischen Krankenfahrstuhl in eine Böschung und verletzte sich so schwer, dass er mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Außerdem dem bedurfte ein Feuerwehrmann ambulanter Behandlung.

Aus der Nachbarstadt Troisdorf kam eine zweite Drehleiter. Aus der nahe gelegenen Agger wurde eine Wasserversorgung aufgebaut. Rund 180 freiwillige Feuerwehrleute und Mitarbeiter des Rettungsdienstes waren im Einsatz. Die Nachlöscharbeiten zogen sich mehrere Stunden hin.

Kurz nach Mitternacht drohte der Dachstuhl des Anbaus erneut durchzuzünden. Durch das schnelle Handeln der Wehrleute konnte das verhindert werden.  Für die Einsatzkräfte wurde eine Verpflegung mit Essen und Getränken organisiert.

Nach Feuer in Lohmar: Haus ist vorläufig unbewohnbar

Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg und Bürgermeisterin Claudia Wieja machten sich ein Bild von der Lage. Die Bewohner kamen bei Freunden unter, das Gebäude ist vorläufig unbewohnbar. Das Ordnungsamt wird sich im die weitere Unterbringung kümmern.

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. In der Garage, die als Werkstatt genutzt wurde, waren Elektroroller zum Laden angeschlossen gewesen.

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Am Abend beobachtete ein Hausbewohner Feuerschein. Er lief nach vorne zum Wohnhaus, um die anderen zu warnen. Dort hörten sie nach Angaben der Polizei zwei explosionsartige Geräusche. Als sie zurückkehrten, waren die Flammen schon in die Bepflanzung der Fassade übergeschlagen, um sich von dort ins Dach auszubreiten.

Die Brandentwicklung vollzog sich nach Angaben von Zeugen rasend schnell. Es gelang den Familienmitgliedern noch, zwei Autos wegzufahren und in Sicherheit zu bringen. Ob der Ladevorgang der Elektrofahrzeuge ursächlich war oder ob die Akkus explodierten, ist noch unklar und Gegenstand der weiteren Ermittlungen.

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