Lohmarer NachwuchsrednerDennis Hauser startet als „Et Jüppche“ im Karneval durch

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Der 15-jährige Lohmarer Dennis Hauser wird in Köln zum Büttenredner ausgebildet. Seine Eltern Andreas und Annika Hauser unterstützen ihn dabei.  

Lohmar – Von der Jabach-Halle in die „Lachende Kölnarena“ oder gar in den Gürzenich – diese karnevalistische Karriere könnte für Nachwuchs-Büttenredner Dennis Hauser aus Donrath möglich sein. Vor zwei Jahren begeisterte der damals erst 13-Jährige als liebenswert-frecher Büttenredner „Et Jüppchen“ bei den Karnevalssitzungen in der Region. Und jetzt hat er erst recht Großes vor.

Inzwischen besucht der Gesamtschüler jeden Samstag in Köln die Rednerschule des Literarischen Komitees im Festkomitee Kölner Karneval, die wohl wichtigste Talentschmiede für rheinische Bühnenkünstler.

Hund  störte das Online-Casting

Dabei hatte Jüppchens so vielversprechend gestartete jecke Karriere durch Corona zunächst einen herben Dämpfer erlitten – bis Dennis die Einladung zum Online-Casting der Rednerschule entdeckte. Allerdings verlief die Video-Bewerbung aus dem elterlichen Wohnzimmer in Lohmar etwas anders als geplant, wie der inzwischen 15-Jährige berichtet: „Plötzlich mischte bei meinem Vortrag unser Familienhund mit.“ Kein Problem fürs „Jüppchen“.

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„Wir waren beeindruckt, weil er sich von dem Hundegebell nicht aus der Ruhe bringen ließ“, erinnert sich die Leiterin der Rednerschule, Nadine Krahforst: „Uns war schnell klar, dass wir so ein junges Talent unterstützen müssen. Und die Figur des Jüppchen bietet noch viel Potenzial.“

Besonders imponiert ihr, dass Dennis seinen Vortrag auf Kölsch hält: „Eine Sprache, die bei ihm zuhause ja nicht gesprochen wird.“

Kölsch-Unterricht schon auf der Schule

Ersten Kölsch-Unterricht hatte Dennis auf der Grundschule, später stieg er in die von Erwin Rußkowski betreute Mundartgruppe der Lohmarer Kunst- und Musikschule ein, wo sich auch das „Jüppchen“ formte. Auf diesem Fundament baut die Rednerschule auf, wo Hauser der jüngste unter derzeit 17 jecken Newcomern ist. Mit ihnen arbeiten erfahrene Schauspieltrainer an der Bühnen-Performance, Gestik, Mimik und Stimmtechnik. Auf Wunsch gibt es auch Beratung zum Vertragswesen, Social Media und zur eigenen Internetseite.

Nadine Krahforst

Nadine Krahforst ist die Leiterin der Rednerschule. 

„Wir wollen den Künstlern einen geschützten Raum bieten, in dem sie sich entwickeln können“, erklärt Nadine Krahforst. „Konkurrenz gibt es dabei nicht, wir unterstützen uns gegenseitig mit Tipps“, betont Dennis. In seiner neuen Büttenrede spielt Jüppchens Familie eine große Rolle: „Da gibt es gute Zeiten und schlechte Zeiten für »dä Mam, dä Papp un dä Oma«“, verspricht Dennis.

„Er muss seinen Text gar nicht großartig auswendig lernen, er lebt diese Figur und hat auch gleich die passenden Gesten drauf“, erzählt Mutter Annika Hauser, und Vater Andreas ergänzt: „Manchmal sieht man ihn stundenlang nicht, und dann kommt er ins Wohnzimmer und haut einen neuen Gag raus.“

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Beide sind überzeugt: Die Bühnenerfahrung tut ihrem Sohn gut. Er habe in Sachen Selbstvertrauen einen Riesensprung gemacht. Dennis sieht das genauso: „Ich mag dieses gewisse Kribbeln, kurz bevor es auf die Bühne geht.“ Schon seine Grundschullehrerin habe gesagt, aus ihm werde mal eine „Rampensau“: „Und das haben wir ja schon gut umgesetzt.“

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