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Mit TornetzFußballer und Jäger retteten verirrten Rehbock auf Lohmarer Sportplatz

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Der Rehbock hatte sich auf den Sportplatz des SV Lohmar verirrt. 

Lohmar – Wildwechsel der besonderen Art: Mitten im Training des SV Lohmar sprang ein Rehbock über den Platz am Donrather Dreieck. Sein Weg endete in dem umzäunten Basketballfeld, wo das verirrte und verwirrte Tier nicht mehr allein herausfand. Die Sportler riefen die Revierjäger, und einige „mutige und engagierte Fußballer“ halfen mit viel Körpereinsatz und einem Tornetz, den Rehbock einzufangen, wie Jagdaufseher Benjamin Siebrecht schildert.

Mit dabei war Jagdpächter Ralph Jansen sowie die Helfer Marcell Schmidt und Tom Jansen. Die Jäger betonen, dass sie die Fangaktion mit dem geringsten möglichen Stress durchgeführt und den Bock an der nächstmöglichen Stelle, 60 Meter weiter am Fuße des Ingerbergs, in den Wald entlassen hätten, „etwas gestresst, aber unverletzt“.

Jäger hoffen, dass Rehbock am Ingerberg heimisch wird

Das Handwerk Jagd sei viel mehr als das Erlegen von Tieren, betont Siebrecht: „Wir leben für und mit der Natur, und wie an unseren Gesichtern auf dem Bild zu sehen ist, ist ein Tier zu retten etwas Wunderschönes für uns.“

Das Foto mit dem Bock im Netz sei auf dem Weg in den Wald entstanden, „wir haben dafür nicht einmal gestoppt“. Das Netz sei nötig gewesen zum Fang und Transport, um zu verhindern, dass das panische Tier sich oder andere verletzt. „Einer der Helfer wurde bei der Aktion vom Hinterlauf des Bockes am Arm getroffen und hält einen satten blauen Fleck als Erinnerung.“

Die Jäger hoffen, dass der Rehbock am Ingerberg heimisch wird, und raten allen Gassigängern, ihre Hunde an die Leine zu nehmen und nah zu sich heranzuziehen, falls ihnen in den nächsten Tagen ein scheues Reh begegnet. Dem Tier sollten sie sich möglichst nicht nähern.

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Die Jäger nehmen ihren Rettungseinsatz zum Anlass, das Augenmerk darauf zu lenken, dass Jagd vor allem Arbeit für das Wild und nicht nur gegen das Wild sei. „Wir sind hier in Lohmar extrem bestrebt, dass es dem Wild in unserem Revier sehr gut geht, und wir bewirtschaften das Revier Lohmar I nachhaltig.“

Sie seien häufig erheblicher „Kritik von (selbst ernannten) Tierschützern“ ausgesetzt. Seine Retter hätten den Rehbock am Tag danach im Revier beobachten können, augenscheinlich gehe es ihm gut. Der Zwischenfall hätte auch böse enden können, denn die Tiere seien so sensibel, dass sie in Panik einen Herzschlag bekommen könnten.

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