Neue Fußball-RegelnAuch wenn ein Trainer tobt, sieht er rot

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Schiedsrichter dürfen von nun an auch Trainern die Rote Karte zeigen.

Rhein-Sieg-Kreis – Ab der neuen Saison der Fußball-Amateure können Schiedsrichter den Trainern oder Funktionsträgern auf der Bank die Gelbe, Gelb-Rote oder Rote Karten zeigen. Das hat der Fußball-Verband Mittelrhein bekanntgegeben. Unter dem Aspekt „Verwarnung für Trainer“ heißt es: „Auch für Trainer sind jetzt Gelbe, Gelb-Rote und Rote Karten möglich. Es gibt zum Beispiel bei wiederholtem oder übertriebenem Reklamieren Gelb und bei Schiedsrichterbeleidigung Rot.“

Der Verband orientiert sich am International Football Association Board (IFAB) und dem Weltfußballverband FIFA, die zum 1. Juli eine Reihe von Regeländerung beschlossen haben, die somit auch bis zur untersten Kreisebene umgesetzt werden müssen.

Noch keine Sperre vorgesehen

„Die Karten für den Trainer oder Verantwortlichen aus dem Funktionsteam ist eine visuelle Unterstützung der bisherigen Regelung“, sagt Markus Müller, Vorsitzender des Spielausschusess im Fußball-Verband Mittelrhein.

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Es gebe noch keine Änderung in der Spielordnung oder der Rechts- und Verfahrensordnung. „Die Verbände haben das natürlich noch nicht juristisch nachgepflegt. Da müssen wir uns noch mit beschäftigen, aber nicht während der Saison.“ Es gebe offene Fragen, die der Verband noch nicht beantworten könne.

Bislang kann der Schiedsrichter einen Trainer ermahnen

Somit zieht eine Gelb-Rote oder Rote Karte also bislang noch keine Sperre nach sich. Auch die Regelung einer Sperre nach fünf Gelben Karten oder bei einer Roten Karte wird im Verband zunächst nicht durchgeführt. Bislang kann der Unparteiische einen Trainer ermahnen, wenn dieser sich unsportlich verhält.

Bei einer Wiederholung kann er ihn auf die Tribüne schicken, bei groben Beleidigungen kann das sofort geschehen. Je nach Spielklasse zieht das ein Ordnungsgeld in Höhe von bis zu 150 Euro mit sich.

Von nun an gibt es ein dreistufiges System

Mit Einführung der Karten gibt es von nun an ein dreistufiges System. Nach der Ermahnung kommt mit Gelb die Verwarnung hinzu. Rot bedeutet Verweis aus dem Innenraum. Ist der Verursacher der Unsportlichkeit auf der Bank unter dem bis zu achtköpfigen Funktionsteam nicht zu ermitteln, dann muss der Trainer als ranghöchster Verantwortlicher die Konsequenz tragen und sieht somit die Gelbe, Gelb-Rote oder Rote Karte.

„Die Eskalationsstufen bei Verwarnung der Trainer sind denen der Spieler angeglichen“, erläutert Michael Beitzel, Verbandslehrwart der Schiedsrichter. „Zudem haben wir einen Kriterienkatalog vom DFB erhalten. Damit ist der bisherige Ermessungsspielraum der Unparteiische konkretisiert worden.“ Da die Funktionsträger demnächst in den Spielbericht eingetragen werden müssen, landen die Verwarnungen auch in der Fair-Play-Wertung.

Es gibt noch weitere Neuerungen

Bei der Wahl zu Beginn des Spiels ist eine Entscheidung zwischen Seitenwahl und Anstoß möglich statt nur die Seitenwahl. Beim Schiedsrichterball ist nur noch ein Spieler aus jener Mannschaft beteiligt, die zuletzt den Ball hatte. Alle anderen Akteure müssen vier Meter Abstand halten.

Der Abstoß darf im Strafraum angenommen werden. Das ist auch in der Bundesliga neu. Bilden beim Freistoß drei oder mehr Spieler eine Mauer, müssen die Angreifer einen Mindestabstand von einem Meter einhalten.

Beim Elfmeter muss der Torwart nur mit einem Fuß auf oder über der Torlinie stehen. Mit der Hand erzielte Tore zählen nicht, unabhängig von der Art des Handspiels. Ansonsten liegt der Fokus auf dem Kriterium „Vergrößerung der Körperfläche“. 

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