Kanu-EuropameisterschaftNiederkasseler Kajak-Ass holt im Vierer EM-Gold

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Rendschmidt_EM_Titel

Der deutsche Kajak-Vierer um Max Rendschmidt (links) gewinnt EM-Gold über 500 Meter.

Niederkassel – Einen unangefochtenen Sieg feierte der deutsche Kajak-Vierer über 500 Meter bei der ECA-Kanusprint- und Paracanoe-EM in Poznan (Polen). Das Boot mit Max Rendschmidt vom WSV Blau-Weiß Rheidt an Bord war bereits im Vorlauf am Freitag locker in 1:22,818 Minuten als erstes Quartett ins Ziel gefahren – vor den Konkurrenten aus der Slowakei und Tschechien.

Tags darauf folgte im A-Finale eine nicht minder eindrucksvolle Vorstellung. Nach 1:23,960 Minuten fuhren Rendschmidt, Tom Liebscher, Ronald Rauhe und Max Lemke mit fast 1,5 Sekunden Vorsprung vor der Slowakei und Russland zu Gold. Der 27-jährige Bundespolizist blickte nach dem Triumph bereits voraus: „In Olympia-Form sind wir zwar noch nicht ganz, aber definitiv auf dem richtigen Weg dorthin. Das war ein sehr guter Auftritt. Mit dem Sieg haben wir gezeigt, was wir können.“

Man müsse jedoch „weiter hart arbeiten, denn das stärkste Boot der Spanier war ja nicht am Start. Der erste EM-Titel nach vier Jahren macht uns trotzdem Mut.“

Nächster Stopp: Finals Berlin/Rhein-Ruhr

Direkt nach dem Rennen machten sich Rendschmidt und seine Teamkollegen auf den Weg zu den „Finals Berlin/Rhein-Ruhr“, um am Sonntag auf der Regattabahn in Duisburg erneut anzugreifen – diesmal jeder für sich im Einer und über die ungewöhnliche 160-Meter-Sprintdistanz (K.o.-Modus).

Der Weg von Vereinskollegin Caroline Arft führte in Polen derweil über den Vorlauf (3./2:02,271 min) und das Halbfinale (3./1:56,700) ins A-Finale auf Bahn eins am Sonntag. „Damit hatte ich mein Ziel, eine Top-Neun-Platzierung, bereits erreicht. Im Vorlauf hatten wir mit starkem Gegenwind zu kämpfen, im Zwischenlauf war es nahezu windstill. Da konnte ich mich auf den letzten 50 Metern etwas schonen und Tempo rausnehmen“, sagte die 25-jährige Sportsoldatin vor dem Endlauf. „Aber es wird ohnehin schwierig, auf einen Medaillenrang zu fahren. Ich bin froh um jede Konkurrentin, die ich hinter mir lassen kann.“

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Zumindest eine Rivalin sollte Arft tatsächlich bezwingen. Von Beginn an sortierte sie sich auf Rang acht ein und hielt diese Platzierung bis ins Ziel. Die gebürtige Bonnerin zog ein entsprechend positives Fazit: „Platz acht in Europa ist ein Top-Ergebnis. Auf den zweiten 250 Metern habe ich gemerkt, dass mir etwas Training fehlt. Aber daran kann ich ja arbeiten.“

Beinahe zeitgleich griff Rendschmidt in Duisburg zum Doppelpaddel und zog im DM-Halbfinale gegen seinen K-4-Bootspartner Rauhe den Kürzeren, da sich letzterer als Sprinter auf den kurzen 160 Metern etwas explosiver dem Ziel entgegenschob als sein Kollege aus Niederkassel, der auf der 500- und 1000-Meter-Distanz zu Hause ist.

Im Duell um Bronze, das nur 20 Minuten später auf dem Programm stehen sollte, wartete mit Lemke der nächste K-4-Kollege. Erneut musste Rendschmidt seinem sprintaffinen Kameraden gratulieren und letztlich mit Rang vier vorliebnehmen. Sieben Hundertstel trennten Rendschmidt am Ende von einer Medaille.

„Für mich ist das kein Problem“, so der Europameister. „Die anderen beiden sind ja Sprinter, ich bin eher der Mittelstreckenfahrer. Und es war trotzdem sehr knapp, sodass ich die Jungs zumindest ein wenig ärgern konnte. Jetzt genieße ich meinen freien Montag, um mich dann auf das große Ziel vorzubereiten.“ Und das lautet Olympia.

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