Kommentar zur RheinspangeAutobahn ist keine Lösung der Verkehrsprobleme

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Die geplante neue Rheinbrücke, die etwa in diesem Abschnitt den Fluss zwischen Niederkassel (rechts) und Köln-Godorf queren soll, ist ein Streitthema. 

Dass die Sozialdemokraten im Kreistag beim Thema Rheinquerung anderer Meinung sind als ihre Genossen in Niederkassel, ist nachvollziehbar. Eine vierspurige Autobahn, die die Stadt im Norden des Rhein-Sieg-Kreises zerschneiden dürfte, wird anders wahrgenommen, wenn man aus Meckenheim, Swisttal, Eitorf oder Lohmar darauf schaut oder eben aus der Stadt, die mit den unmittelbaren Folgen eines solchen Großprojektes leben muss.

Darum ist es auch nachvollziehbar, dass die Niederkasseler Sozialdemokraten bei der Bewertung der Rheinspange die Belastungen für Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellen, die SPD im Kreistag dagegen die unterstellten positiven Folgen für den überregionalen Verkehr.

Verständliche Positionen für unmoderne Lösung

Nicht nachvollziehbar ist allerdings, dass die Genossen im Kreis die Autobahn als Teil eines modernen Mobilitätskonzeptes verkaufen wollen. Denn der Versuch, die Überlastung auf bestehenden Straßenverbindungen durch den Bau immer neuer Straßen zu beseitigen, ist nachgewiesenermaßen untauglich. Modern ist dieser Ansatz nicht. Neue Straßen, das zeigen auch wissenschaftliche Untersuchungen, verursachen vor allem eines: neuen Autoverkehr.

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Hinzu kommt, dass eine Autobahnverbindung, die einmal vor Jahrzehnten geplant wurde, längst nicht mehr in die Zeit passt. Angesichts der für Mensch und Natur bedrohlichen Klimaveränderungen müssen die Millionensummen, die eine Rheinspange verschlingen würde, in die Entwicklung klimaverträglicher Verkehrslösungen investiert werden, allen voran in den Ausbau eines möglichst emissionsfreien öffentlichen Nahverkehrs, aber auch in die konsequente Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Letzteres würde übrigens auch dafür sorgen, dass es wieder mehr Platz auf den Autobahnen in der Region gibt.

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