Streit über RheinspangeBürgerinitiative Niederkassel prüft Dialog

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Die geplante neue Rheinbrücke, die etwa in diesem Abschnitt den Fluss zwischen Niederkassel (rechts) und Köln-Godorf queren soll, ist ein Streitthema. 

Niederkassel – Die Bürgerinitiative Niederkassel (BIN), eine der ersten Initiativen im Stadtgebiet, die sich gegen die geplante Rheinquerung formiert hatte, stellt ihre Mitarbeit im Dialogforum des Landesbetriebes Straßen NRW in Frage.

Nach der Veröffentlichung von „sinnvollen“ Varianten für das Autobahnprojekt durch den Landesbetrieb Ende Oktober, sei es „fraglich, ob eine weitere Zusammenarbeit im Dialogforum überhaupt noch Sinn macht“, sagt Maria Heinz, die Sprecherin und eine der Gründerinnen der Bürgerinitiative. Stattdessen lehnt die Initiative das Projekt nun grundsätzlich ab.

Nur noch eine Variante?

Nachdem die nördliche Trassenvariante, die durch den schutzwürdigen Lülsdorfer Auenwald und das Retentionsbecken zwischen Niederkassel und Köln führe, „hinter vorgehaltener Hand“ bereits ausgeschlossen worden sei, konzentriere sich offenbar alles auf die Trassenvariante, die südlich des Evonik-Firmengeländes verlaufe.

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Alle anderen Varianten, davon zeigt sich die BIN überzeugt, kämen wegen der mit ihnen verbundenen Kosten und Trassenführungen eigentlich nicht mehr in Frage, auch wenn sie noch einer sogenannten vertieften Untersuchung unterzogen werden sollen. „Die BIN hat immer kooperativ mitgearbeitet und auf eine Tunnellösung gehofft und hingearbeitet. Auch diese Variante soll vertieft geprüft werden“, sagt Heinz. Wenn jedoch die Baukosten der Brückenvariante mit einer Bauzeit von sechs Jahren und Kosten in Höhe von 229 Millionen Euro der Tunnellösung mit einer Bauzeit von acht Jahren und Kosten in Höhe von 925 Millionen Euro gegenüberstellt werden, lasse sich leicht erkennen, „welche dieser Varianten wohl zu Zeiten von Corona und Geldknappheit zum Zuge kommt.“

Vor diesem Hintergrund habe sich die Initiative nun entschlossen, sich grundsätzlich gegen das Projekt „Rheinspange 553“ zu wenden. Die BIN will sich nun den Bürgerinitiativen aus Niederkassel-Lülsdorf, Köln-Porz-Langel und Wesseling-Urfeld anschließen, die sich von Anfang an ganz klar gegen das umstrittene Vorhaben positioniert haben.

Ihren Haltungswechsel verbindet die Initiative mit einem Aufruf an die Bevölkerung zum Widerstand gegen die Pläne: „Alle Bürger von Niederkassel, Ranzel und Rheidt müssen jetzt aktiv werden und sich gemeinsam gegen dieses Projekt formieren.“

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