Taufe auf dem RheinSchiff „Cassius“ sorgt für freie Fahrt

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Niederkassel – Eine völlig neue Generation von Arbeitsschiffen sorgt nun für freie Fahrt auf dem Rhein. Gestern wurde die „Cassius“ getauft. Sie folgt auf den „Hamster“, der 49 Jahre seinen Dienst auf dem Rhein tat. „Der alte Vater Rhein braucht Pflege, obwohl er noch immer mit jugendlichem Elan regelmäßig über die Ufer tritt“, umschrieb Bürgermeister Stephan Vehreschild die Aufgaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV), unter deren Flagge die „Cassius“ nun auf Europas am stärksten befahrenem Binnengewässer unterwegs ist. „Hunderte von Schiffen sind pro Tag sind auf dem Rhein unterwegs“, sagte Birgitta Beul vom Wasser- und Schifffahrtsamt. „Und bei so viel Verkehr kann auch immer was passieren.“

Da ist dann die „Cassius“ zur Stelle. Sie ist für den Abschnitt des Rheins von Rolandseck bis nach Porz im Einsatz. Auf Kölner Gebiet ist das Flusskilometer 679. In Rolandseck an der Ländergrenze zu Rheinland-Pfalz ist es Stromkilometer 642,6 linksrheinisch und 639,2 rechtsrheinisch. Da kann es dann schon mal zu Zuständigkeitsdiskussionen kommen.

Die Arbeit an Bord ist vielseitig, die Verkehrssicherung steht an erster Stelle. Wenn mal ein Container oder auch ein Lukendeckel über Bord geht, dann kann dieses Hindernis die Fahrrinne blockieren. Mit Radar wird es schnell aufgespürt. Auch die Kontrolle von Uferböschungen, Schifffahrtszeichen und anderen schwimmenden Anlagen auf dem Rhein gehört zum Tagesgeschäft der beiden Mitarbeiter auf dem Schiff.

Eine neue Generation von Schiffen

Uwe Müller, technischer Leiter der Werft, auf der die „Cassius“ gebaut wurde, hob den Standard hervor, den diese neue Generation von Schiffen hat. 16 Arbeitsboote dieser Art verrichten schon ihren Dienst auf dem Rhein und der Donau. „Vor sechs Jahren lief das erste Schiff vom Stapel, sie wurden immer weiter optimiert“, so der Fachmann. Auch an Kleinigkeiten wie Positionsleuchten mit LED-Technik oder einen besonders massiven Abschlepphaken zum Transport von Schiffen oder anderen Lasten wurde gedacht.

Die „Cassius“ ist nach nach dem Bonner Stadtpatron benannt. „Ein Name, der bei uns eher unüblich ist“, erklärte Berthold Theis von der Fachstelle Maschinenwesen Südwest für den WSV. In Amerika sei er aber gängig wie zum Beispiel beim Boxer Cassius Clay. Getauft wurde das Schiff von Margret Nöbel. Sie war lange Jahre in der Buchhaltung der WSV und bekam diese Ehre zum Abschied von ihren Kollegen geschenkt.

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