Nach Dauerregen im KreisHochwasser an Sieg und Agger

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Hochwasser_Sieg

In Siegburg stehen Teile der Flächen entlang der Sieg bereits unter Wasser. 

Rhein-Sieg-Kreis – Die anhaltenden Niederschläge der vergangenen Tage haben die Flüsse im Kreisgebiet kräftig anschwellen lassen. Die ersten Warnschwellen sind überschritten, an den Zugängen zu den Fuß- und Radwegen am Ufer stehen bereits Warnschilder: Hochwasser.

Der Pegel in Eitorf für die Sieg blieb am Montagnachmittag knapp unterhalb der Drei-Meter-Marke stehen. Er war seit Samstag von 1,33 auf 2,96 Meter angestiegen. Zum Vergleich: Im Sommer schwankte der Stand zwischen zehn und 14 Zentimetern. Dort sind wie in Siegburg die ersten Schilder aufgestellt worden. In Menden stand das Wasser am Nachmittag bei 3,19 Meter, das entspricht einem zweijährlichen Hochwasser.

Kein weiterer Anstieg erwartet

Doch an den Zuflüssen oberhalb fallen die Wasserstände bereits wieder, mit einem weiteren Anstieg ist vermutlich nicht zu rechnen. Die Agger etwa war ähnlich dynamisch hoch geschnellt, in Overath sinkt der Pegel schon. Auch im Sülztal war der Scheitel der Flutwelle am Montagabend durch. Lediglich die Bröl hatte noch leicht steigende Tendenz, mit 1,12 Meter um 14 Uhr wässerte sie die Auen. Am 11. September 2018 hatte sie gerade mal 9,7 Zentimeter.

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Der Wasserstand im Rhein dagegen ist noch weit entfernt von erhöhten Werten. In Bonn waren es um 13 Uhr 3,29 Meter, in Köln um 15.44 Uhr 3,55 Meter. Von Hochwasser wird in der Domstadt ab 4,50 Meter gesprochen.

Die ersten Beschränkungen für die Schifffahrt gelten ab 6,20 Meter. Dann darf nur mit verminderter Geschwindigkeit in der Strommitte gefahren werden. Ab der Hochwassermarke von 8,30 Meter wird die Schifffahrt eingestellt.

In der Wahnbachtalsperre sind die Niederschläge zwar schon angekommen, auf den ersten Blick fällt dies allerdings nicht überall auf. Weite Teile des Ufers liegen noch immer im Trockenen. „An einem starken Regentag beträgt der Zufluss an Wasser rund 400.000 Kubikmeter“, erklärt Ingenieur Andreas Venzke vom Wahnbachtalsperrenverband (WTV).

An ihrem Tiefpunkt war die Füllung der Talsperre zu 57 Prozent am 13. Dezember gesunken, am Montag war sie wieder auf 63 Prozent gestiegen. „Im oberen Bereich wird das Staubecken flacher und es braucht deutlich mehr Wasser, bis ein deutlicher Anstieg zu sehen ist“, sagt Venzke.

Seit Mitte November sei der Wasserspiegel aber schon um zwei Meter gestiegen, was einer Menge von drei Millionen Kubikmetern entspreche. Er rechnet damit, dass nach dem Ende des Frühjahrshochwassers alles wieder normal sein wird. 

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